Brüssel nach Macrons Sieg in Feierstimmung

Die EU-Spitzen sind erleichtert über fünf weitere Jahre Macron.
Die EU-Spitzen sind erleichtert über fünf weitere Jahre Macron. Copyright Christophe Ena/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
Von Stefan GrobeMeabh McMahon
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Am Sitz der europäischen Institutionen herrschte am Tag danach eine ausgesprochene Festtagsstimmung. EU-Spitzen verloren keine Zeit, um ihrem französischen Freund zu gratulieren, den sie gut kennen und dem sie vertrauen.

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Am Sitz der europäischen Institutionen hat am Tag danach eine ausgesprochene Festtagsstimmung geherrscht. EU-Spitzen verloren keine Zeit, um ihrem französischen Freund zu gratulieren, den sie gut kennen und dem sie vertrauen.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, zusammen würden Frankreich und Europa vorangehen. Und EU-Ratspräsident Charles Michel twitterte: "Bravo Macron - wir können auf Dich zählen."

Sein Vorgänger Donald Tusk aus Polen formulierte es unverblümt. Macrons Sieg bedeute mehr Europa und weniger Putin - in Anspielung auf Marine Le Pens Verbindungen zum russischen Präsidenten.

Der liberale Europa-Abgeordnete und belgische Ex-Ministerpräsident Guy Verhofstadt sagte über den Wahltag, es sei ein 2:0 für Europa gegen die Populisten, denn in Slowenien verlor der umstrittene Regierungschef Janez Jansa gegen seinen liberalen Herausforderer.

Für pro-euopäische Kräfte ist der Wahlausgang eine gute Nachricht für Frankreich und für die EU. Denn Macrons Rivalin Marine Le Pen hat in Brüssel keinerlei politische Freunde, sieht man einmal von den Abgeordneten ihrer Partei ab.

Ein ähnliches Bild der Erleichterung bieten die Schlagzeilen in großen europäischen Zeitungen. Der belgische Standaard spricht von einem Aufatmen in Europa nach Macrons Sieg. Die italienische La Republicca titelt: "Mit Macron siegt Europa". Und die spanische El Pais unterstreicht Macron Sieg über Le Pen in einem gespaltenen Frankreich.

Auf diesen letzten Punkt wird in vielen Zeitungen hingewiesen, nämlich auf die Zerissenheit des Landes und die Unzufriedenheit weiter Teile der Wählerschaft, gerade auch der Nichtwähler. Politiker sollten den Menschen zuhören oder der Populismus werde sich weiter ausbreiten, so der Tenor.

Insofern war die Wahl in Frankreich eine Mahnung für den Rest Europas, dass die Politik die Sorgen der Bürger ernst nehmen müsse, vor allem die Sorgen über die steigenden Lebenshaltungskosten.

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