Kiews Botschafter in Brüssel beschwört gemeinsamen Kampf gegen den Aggressor

Interview mit dem ukrainischen Botschafter bei der EU
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Von Efi Koutsokosta
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Die EU ringt um weitere Sanktionen gegen Russland, zugleich hängt der Antrag Kiews in der Schwebe, der EU beizutreten. Themen des Gesprächs, das Euronews mit dem ukrainischen Botschafter bei der EU, Vsevolod Schentsow, führte.

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Die EU ringt um weitere Sanktionen gegen Russland, zugleich hängt der Antrag Kiews in der Schwebe, der EU beizutreten. Themen des Gesprächs, das Euronews mit dem ukrainischen Botschafter bei der EU, Vsevolod Schentsow,führte.

Euronews: Es gibt ein sechstes Paket von EU-Sanktionen, darunter ein Ölembargo. Aber wir sehen immer noch, dass die EU sie nicht verhängen kann, weil es Länder wie Ungarn und die Slowakei gibt, die sich immer noch dagegen wehren. Sind Sie von ihnen enttäuscht?

Schentsow: Ja, das sind wir, denn es geht um unseren gemeinsamen Kampf. Gemeinsam, die Ukraine, die Europäische Union und andere Partner gegen die Diktatur, gegen den Aggressor. Diese ausgesprochene bekundete Solidarität sollte auch in Taten umgesetzt werden. Aber wir erwarten, dass die Entscheidungsträger in Ungarn und in anderen Ländern Menschen sind und verstehen, was in der Ukraine vor sich geht. Sie selbst konnten das Ausmaß der Gräueltaten in der Umgebung von Kiew und in anderen Städten sehen. Um Russland aufzuhalten, sollten die EU-Staaten auch zu gewissen Opfern bereit sein, einschließlich wirtschaftlicher Opfer.

Euronews: Was die EU-Beitrittsbestrebungen Ihres Landes angeht, so wissen wir, dass Sie bereits den von der EU-Kommission und dem EU-Rat geforderten Fragebogen übergeben haben. Wir haben auch den französischen Präsidenten Emmanuel Macron gehört, der eher von einer politischen Gemeinschaft für die EU-nahen Länder sprach als von einer Vollmitgliedschaft. Was denken Sie darüber?

Schentsow: Herr Macron ist ein Präsident eines sehr wichtigen EU-Mitgliedstaates, der im Rat den Vorsitz führt, und definitiv müssen diese Vorschläge sehr sorgfältig geprüft werden. Aber was wir jetzt brauchen, ist die Gewährung des Kandidatenstatus für die Ukraine, weil es für uns eine existenzielle Frage ist, weil die Russische Föderation das Existenzrecht des ukrainischen Volkes, das Existenzrecht des ukrainischen Staates in Frage stellt. Die Gewährung des Status für unsere Armee, für unser Volk, wird also einen sehr ernsthaften moralischen und psychologischen Auftrieb geben. Es ist eine Art Anerkennung der Ukraine als europäisches Land in einer Familie anderer europäischer Staaten.

Journalist • Stefan Grobe

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