Studie: Frisches Obst und Gemüse in der EU mit Pestiziden verseucht

Pestizide in frischem Obst und Gemüse in der EU
Pestizide in frischem Obst und Gemüse in der EU Copyright Pavel Golovkin/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von Stefan GrobeMaria Psara
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Frisches Obst und Gemüse in der EU ist mit den gefährlichsten Pestiziden verseucht. Das ist das Ergebnis einer neunjährigen Studie des Pestizid-Aktionsnetzwerks (PAN) Europa. Die Analyse von fast 100.000 Proben ergab einen 53-prozentigen Anstieg giftiger Pestizide.

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Frisches Obst und Gemüse in der EU ist mit den gefährlichsten Pestiziden verseucht. Das ist das Ergebnis einer neunjährigen Studie des Pestizid-Aktionsnetzwerks (PAN) Europa.

Die Analyse von fast 100.000 Proben ergab einen 53-prozentigen Anstieg giftiger Pestizide. Die am stärksten kontaminierten Früchte waren Brombeeren (51 %), gefolgt von Pfirsichen, Erdbeeren, Kirschen und Aprikosen.

Bei Gemüse waren Chemikalien hauptsächlich in Sellerie, und Grünkohl enthalten.

Es habe einen Anstieg bei verschiedenen Pestiziden gegeben, die in nur einer Frucht enthalten seien, so PAN-Sprecherin Angela Rupp. Gefährlich sei der Cocktail-Effekt. So könne eine Substanz eines Pestizids eine bestimmte Wirkung haben, und wenn noch ein anderes Pestizid hinzugefügt werde, könnten diese beiden Pestizide interagieren und Wirkungen haben, die noch nicht einmal untersucht worden seien.

Laut den Autoren der Studie zeigen diese Ergebnisse ein Versäumnis der Mitgliedstaaten, die geltenden Gesetze durchzusetzen - auf Kosten der Verbraucher. Die erhöhte Exposition läuft auch dem Pestizid-Reduktionsziel der europäischen „Farm to Fork“-Strategie entgegen.

Es gehe nicht darum, Landwirte zu dämonisieren, so Rupp. Diese stünden unter großem Druck. Vielmehr gehe es darum, alternative Techniken einzuführen und die Vorschriften anzupassen, damit Pestizidrückstände noch stärker eingeschränkt werden könnten.

Auf Nachfrage von Euronews wollte sich die Kommission nicht zu den Einzelheiten des Berichts äußern, betonte jedoch, dass die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) durchgeführten Studien das Gegenteil zeigten: Es gebe Fortschritte.

Der Trend, den die EFSA-Berichte zwischen 2011 und 2020 zeigten, sei positiv, da mehr als zwei Drittel der Proben (68,5 %) im Jahr 2020 überhaupt keine Rückstände enthalten hätten, eine Verbesserung gegenüber 2011, wo das nur für etwa die Hälfte gegolten habe (53,4 %).

PAN und seine Mitgliedsorganisationen fordern ein direktes Verbot der zwölf giftigsten Pestizide und einen vollständigen Ausstieg aus allen 55 sehr schädlichen Pestiziden bis 2030.

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