Hafer, Hirse, Buchweizen - in den Alpen werden Getreidesorten wiederbelebt

Mit Unterstützung von The European Commission
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Von Francisco Fuentes
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Mitte des letzten Jahrhunderts hat der intensive Anbau von Weizen und Mais Getreidesorten wie Hafer, Hirse oder Buchweizen verdrängt.

Mitte des letzten Jahrhunderts hat der intensive Anbau von Weizen und Mais Getreidesorten wie Hafer, Hirse oder Buchweizen in den Alpenregionen Österreichs und Italiens verdrängt. "Re-cereal" ist ein europäisches Projekt zur Wiederbelebung dieser Sorten.

In der Nähe von Montagnana, in der norditalienischen Region Venetien, hat sich der traditionelle Hirseanbau zwischen größeren Weizen- und Maisfeldern durchgesetzt. Mit dieser Getreidesorte lassen sich Lebensmittel herstellen, die auch für Menschen mit Glutenunverträglichkeit geeignet sind.

Der Anbau von Hafer, Hirse oder Buchweizen weckt wieder das Interesse der Landwirte in den Alpenregionen Österreichs und Italiens. So wie Giulia Rosetti: "Vor fünf Jahren haben wir den gesamten Betrieb auf ökologische Produktion umgestellt und beschlossen, die Flächen für kleinere Kulturen wie Hirse zu nutzen, die sich gut für diese Anbaumethode eignen."

Die Initiative "Re-cereal" zielt nicht nur darauf ab, die Artenvielfalt durch traditionelle Kulturpflanzen zu fördern, sondern ist auch ein wissenschaftliches Projekt, zusammen mit verschiedenen Partnern aus der Wirtschaft. Das Unternehmen Dr. Schär ist Europas führender Hersteller von glutenfreien Lebensmitteln und hat sein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Triest.

Seit mehr als zwei Jahren analysiert das Unternehmen die genetischen, agronomischen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften von zehn verschiedenen Buchweizensorten und zwölf Hirsesorten.

Hitzeresistente Pflanze, glutenfrei und gesund

"Insbesondere Hirse ist eine Kulturpflanze, die auch unter stressigen Bedingungen sehr gut reagiert. In diesem Jahr haben wir in Italien und ganz Europa eine große Hitzewelle und Dürre. Und leider ist das nicht nur ein Problem in diesem Jahr", erklärt Silvano Ciani aus dem Bereich Forschung. 

Vor sechs Jahren ins Leben gerufen, beläuft sich das Gesamtbudget für "Re-cereal" auf über 1,3 Millionen Euro, von denen fast eine Million aus der "Europäischen Kohäsionspolitik" stammt. Die Initiative ist ein grenzüberschreitendes Kooperationsprojekt zwischen Italien und Österreich.

"Wir haben die Sorten ausgewählt, die sehr wichtige agronomische, technologische, ernährungsphysiologische oder sensorische Eigenschaften mitbringen", erklärt Forschungsleiterin Virna Cerne. "Und wir kreuzen diese Sorten, um in Zukunft noch bessere Sorten zu bekommen."

Darüber hinaus sollen neue Technologien zur Herstellung von Mehl aus Buchweizen, Hirse und Hafer mit besonderen Eigenschaften entwickelt werden, um ihre Verwendung für glutenfreie Lebensmitteln zu fördern.

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