Die EU-Kommission hat sich dafür ausgesprochen, Bosnien-Herzegowina den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu erteilen - dank gemachter Fortschritte.
Die Europäische Kommission hat den 27 EU-Mitgliedstaaten empfohlen, Bosnien-Herzegowina den Kandidatenstatus zuzugestehen.
Aber dieses erste grüne Licht muss einstimmig angenommen werden, bevor vermutliche lange Verhandlungen aufgenommen werden können.
Gleichzeitig bestand Brüssel darauf, dass Bosnien seine Reformbemühungen verstärkt, um den EU-Standards und -Werten zu entsprechen.
EU-Erweiterungskommissar Oliver Varhelyi: „Dies ist unser Angebot an die Menschen in Bosnien und Herzegowina. Wir erwarten, dass die Führung von Bosnien und Herzegowina diese Gelegenheit voll ausschöpft.“
Seit dem Ende des Krieges auf dem Balkan, der zwischen 1992 und 1995 rund 100.000 Menschen das Leben kostete, ist das Land in zwei Einheiten geteilt. Und bis heute bleibt Bosnien von separatistischen Versuchungen bedroht.
Andere Länder des Westbalkans bleiben im Wartezimmer der EU und kämpfen mit einer ähnlich komplizierten Last der Vergangenheit. Aber sie finden Unterstützung im Europäischen Parlament.
Viele dieser Länder seien enttäuscht und fühlten sich von der EU vergessen, so der rumänische Abgeordnete Victor Negrescu. Aber der Westbalkan müsse sich der Europäischen Union annähern. Deshalb müsse zumindest einigen von ihnen der Kandidatenstatus eingeräumt werden - um Europas Präsenz dort zu stärken und sie zu weiteren Reformen zu ermutigen.
Bosnien-Herzegowina wird sich sieben weiteren Ländern anschließen, denen im Laufe der Jahre der Kandidatenstatus zuerkannt wurde. Das älteste ist die Türkei, die ihn 1999 erhielt – der Verhandlungsprozess ist aber seit Jahren eingefroren.