"Tapferes ukrainisches Volk" gewinnt den Sacharow-Preis 2022

Umbestattungszeremonie gefallener Soldaten
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Von Stefan Grobe
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Seit 1988 verleiht das Europaparlament den Sacharow-Preis für geistige Freiheit. In diesem Jahr wird er dem "tapferen ukrainischen Volk" zugesprochen.

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Das europäische Parlament hat am Mittwoch über die Verleihung des diesjährigen Sacharow-Preises entschieden.

Parlamentspräsidentin Roberta Metsola verkündete die Entscheidung  im Plenarsaal in Straßburg:

“Es ist mir eine Ehre, verkünden zu dürfen, dass der Sacharow-Preis für geistige Freiheit 2022 an das tapfere ukrainische Volk verliehen wird, vertreten durch seinen Präsidenten, die gewählten Repräsentanten und die Zivilgesellschaft.”

Vorgeschlagen wurden die diesjährigen Preisträger von den beiden größten Fraktionen des Parlaments, der Europäischen Volkspartei und der Progressiven Allianz der Sozialisten und Demokraten.

Obwohl es noch zwei weitere Kandidaten gab -- den inhaftierten Journalisten Julian Assange und die bolivianische Wahrheitskommission -- erfolgte die Entscheidung, getroffen von der Parlamentspräsidentin und den Vorsitzenden aller Fraktionen, einstimmig.

Seit neun Monaten verteidigt das ukrainische Volk sein Land – an der Front, durch Zusammenstehen und einander helfen, und indem es schreckliche Bombardierungen erträgt.

Deshalb, so Präsidentin Metsola, habe niemand den Preis mehr verdient als das ukrainische Volk.

Für viele Abgeordnete hat der Kampf der Ukraine aber auch eine tiefere Bedeutung. Sergey Lagodinsky, von der Fraktion der Grünen/EFA erklärte gegenüber Euronews:

“Meiner Meinung nach stellt die Begründung der Preisverleihung den Kampf des ukrainischen Volkes in den angemessenen Zusammenhang. Es ist ja nicht nur ein Kampf gegen einen Aggressor, nicht nur ein Kampf gegen ein imperialistisches Russland, sondern auch ein Kampf für Demokratie und Menschenrechte. Darin liegt die eigentliche Bedeutung der Erklärung des Europäischen Parlaments.”

Der mit 50.000 Euro dotierte Preis ist die höchste europäische Auszeichnung für Menschrechtler.

Er wurde 1988 ins Leben gerufen, wird jährlich vergeben und ist nach dem sowjetischen Physiker und politischen Dissidenten Andrej Sacharow benannt.

Unter den Preisträgern der Vergangenheit sind Nelson Mandela, Kofi Annan und die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai, die den Preis im Alter von 16 Jahren erhielt. Im letzten Jahr wurde der russische Antikorruptionsaktivist Alexei Nawalny mit dem Preis geehrt.

Die Preisverleihung findet am 14. Dezember im Plenarsaal des Parlaments in Straßburg statt.

Journalist • Andreas Rogal

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