Europas Autobauer fordern Kaufanreize und Industriepolitik

Elektroautos an Aufladestationen
Elektroautos an Aufladestationen Copyright David Zalubowski/ The Associated Press
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Von Stefan Grobe
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Die europäische Automobilindustrie drängt die EU zu einer ehrgeizigen und strukturierten Industriepolitik, die mit der anderer Weltregionen mithalten kann. Während Europas Ansatz darin bestehe, die Branche zu regulieren, böten die USA ihren Unternehmen Anreize im Übergang zur grünen Wirtschaft.

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Die europäische Automobilindustrie drängt die EU zu einer ehrgeizigen und strukturierten Industriepolitik, die mit der anderer Weltregionen mithalten kann.

Während Europas Ansatz darin bestehe, die Branche zu regulieren, um Null-Emissionen zu erreichen, böten die USA oder China ihren Unternehmen Anreize im Übergang zu einer grüneren Wirtschaft, sagte Luca de Meo, der neue Präsident des Europäischen Herstellerverbandes (ACEA).

Vor Journalisten in Brüssel forderte de Meo entschlossenes Handeln, „um das Risiko einer Deindustrialisierung“ in Europa zu vermeiden.

„Wir brauchen einen Rahmen, der uns weltweit in eine wettbewerbsfähige Position bringt. Unsere Industrie ist eine globale Industrie, wir machen keine lokalen Produkte. Für uns ist daher Europa der Ausgangspunkt eines globalen Ökosystems. Und wir brauchen die politischen Entscheider auf unserer Seite, um eine Strategie zu entwickeln, um Wettbewerbsvorteile für Produkte und Technologien aus Europa zu schaffen."

Der Vorstoß von ACEA erfolgte einen Tag, bevor die EU-Kommission am Mittwoch Vorschläge zur Unterstützung von Investitionen in grüne Sektoren vorlegen will.

Die Autoindustrie befürchtet, dass Elektrofahrzeuge für viele Kunden unerschwinglich bleiben werden, weil die teuren Rohstoffe der Batterien die Produktionskosten in die Höhe treiben.

Was in Europa fehlt, sind Kaufanreize, heißt es bei ACEA.

Sigrid De vries, Generaldirektorin von ACEA: „Der Zugang zu Mobilität wird auch für politische Entscheidungsträger wirklich zu einem Thema. Und das liegt daran, dass jetzt die Realität Einzug hält. Mit dem Green Deal haben wir eine Menge Ambitionen in der Regulierung verankert, die Europa und seine Industrien wirklich vorantreiben – das ist gut. Aber jetzt muss es umgesetzt und ausgearbeitet werden.“

Trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit dürften sich die Verkäufe von Neuwagen in der EU im Jahr 2023 wieder erholen.

ACEA rechnet mit einem Anstieg der Zulassungen um fünf Prozent auf fast zehn Millionen Fahrzeuge.

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