Eurasisches Wirtschaftsforum in Astana

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Von Euronews
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Die Eurasische Wirtschaftsunion ist vergangenes Jahr in Astana gegründet worden. Jetzt sind Politiker, Wirtschaftswissenschaftler und Experten aus

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Die Eurasische Wirtschaftsunion ist vergangenes Jahr in Astana gegründet worden. Jetzt sind Politiker, Wirtschaftswissenschaftler und Experten aus der ganzen Welt angereist, um in der Hauptstadt Kasachstans über die eurasische Integration zu sprechen.

Russland, Weißrussland und Kasachstan sind die Gründungsmitglieder der Eurasischen Wirtschaftsunion, später kam noch Armenien hinzu und am vergangenen Mittwoch hat Kirgistan seinen Beitritt besiegelt.

Es war keine einfache Entscheidung, denn in Kirgistan leben viele Menschen vom Weiterverkauf von billigen chinesischen Waren. Dieser Handel ist in Gefahr, denn als Mitglied der Union werden die Zollgebühren steigen.

Zhirgalbek Sagynbaev, Präsident des Industrie- und Unternehmerverbands von Kirgistan, glaubt an einen Wandel: “Kauf und Verkauf gehören der Vergangenheit an. Jetzt ist die Zeit für wirkliche industrielle Integration gekommen. Von der Mitgliedschaft in der Eurasischen Wirtschaftsunion profitieren unsere Bürger, die im Ausland sind. Sie werden keine Arbeitserlaubnis mehr benötigen. Der zweite Vorteil ist, dass nun Unternehmen im Bergbau, im Energiesektor usw. miteinander kooperieren können.”

In der Eurasischen Wirtschaftsunion leben rund 180 Millionen Menschen und das gesamte Bruttoinlandsprodukt umfasst knapp vier Billionen US-Dollar. Ein so großer Markt ist interessant für Investoren, erklärt Timur Suleimenov, der Wirtschafts- und Finanzminister des Bündnisses. “Ein gemeinsamer Markt und die freie Bewegung von Gütern ist garantiert. Wann kann man die Ergebnisse beurteilen? Frühestens in einem Jahr. Ein halbes Jahr ist nicht lange genug, um eine entscheidende Änderung bei den Investitionen oder im Handelsvolumen festzustellen. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Eurasische Wirtschaftsunion während der Krise gegründet wurde,” so Suleimenov.

Aufgrund der Krim-Annexion verhängte der Westen Sanktionen gegen Russland. Unter diesen Maßnahmen leidet u.a. auch Kasachstan. Ein großer Teil der Einnahmen des Landes kommt aus dem Ölhandel. Der Fall des Ölpreises drückte auch das Bruttoinlandsprodukt Kasachstans nach unten. Hinzukommt, dass durch die Entwertung des Rubels die russischen Produkte billiger wurden. Das setzt die anderen Länder des Blocks unter Druck.

Rakhim Oshakbayev, Vizepräsident des Unternehmerverbands von Kasachstan, erklärt:
“Viele Hersteller in Kasachstan können aufgrund der Entwertung nicht mit der Konkurrenz mithalten. Wir haben die Regierung darum gebeten, diese Situation als Bedrohung unserer Wirtschaft anzuerkennen und kurzfristige Handelsbeschränkungen einzuführen.”

Trotz der Anfangsschwierigkeiten sind viele Länder bereit, mit der Eurasischen Wirtschaftsunion zu kooperieren. Die Union soll demnächst ein Freihandelsabkommen mit Vietnam unterschreiben. Und es ist die Rede davon, dass Tadschikistan als nächstes beitreten könnte.

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