TAPI-Pipeline: ein Projekt für Frieden und Stabilität

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Von Euronews
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Die Startknöpfe wurden gedrückt, die Schweißarbeiten haben angefangen. In der Nähe der turkmenischen Stadt Mary beginnt der Bau der

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Die Startknöpfe wurden gedrückt, die Schweißarbeiten haben angefangen. In der Nähe der turkmenischen Stadt Mary beginnt der Bau der Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Indien Pipeline oder kurz TAPI nach den Anfangsbuchstaben der beteiligten Länder. Die Pipeline soll Erdgas von Turkmenistan durch Afghanistan und Pakistan nach Indien transportieren. Die TAPI beginnt am turkmenischen Galkynysh-Gasfeld, dem zweitgrößten der Welt. Euronews-Reporterin Maria Korenyuk hat sich vor Ort umgesehen:

“Von hier aus wird die Pipeline 1800 Kilometer bis zur indisch-pakistanischen Grenze verlegt. In drei Jahren soll die Leitung in Betrieb gehen.”

Die Anfangskapazität soll etwa 33 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr betragen. Afghanistan soll mit 14 Millionen Kubikmeter Erdgas täglich beliefert werden. Indien und Pakistan erhalten jeweils 38 Millionen Kubikmeter pro Tag. Die Pipeline verläuft teilweise durch gefährliche Gebiete wie Afghanistan und die pakistanische Quetta-Region, eine der Hochburgen der Taliban-Miliz.

“Wir müssen uns den Herausforderungen stellen. Wir dürfen den Kräften der Gewalt und Zerstörung nicht länger erlauben, das Streben nach wirtschaftlicher Entwicklung und die Sicherheit unseres Volkes zu bedrohen”, so der indische Vizepräsident Mohammad Hamid Ansari.

Die ersten Pläne für die TAPI gab es bereits vor gut 20 Jahren. Probleme mit den Behörden und Unruhen in Afghanistan verzögerten die Projektumsetzung. Der afghanische Minister für Bergbau und Petroleum versichert:

“Wir haben beim größten Bergbauprojekt in Afghanistan die Sicherheitsstruktur erfolgreich umgesetzt. Wir haben dieses Modell und werden es auch bei der TAPI-Pipeline anwenden. Und wir hoffen, dass die von außen kommenden Terrorgruppen von den Gemeinden – sobald sie die Pipeline als schützenswertes Gut haben – vertrieben werden.”

Die TAPI kann den Mitgliedstaaten auch Frieden und Stabilität bringen, denn die Wirtschaft wird angekurbelt und Arbeitsplätze geschaffen.

“Dieses Großprojekt ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung nicht nur für die Energieversorger, sondern auch für die Transitländer und Verbraucher. Es wird einen starken Impuls für die nachhaltige Entwicklung und den Frieden geben. Durch den Bau werden etwa 12.000 Arbeitsplätze geschaffen”, so der turkmenische Präsident Gurbanguly Berdimuhamedow.

Der Staatskonzern “Turkmengas” steht dem ausführenden Joint Venture vor. Muhammetmirat Amanov von “Turkmengas” erklärt: “85 Prozent der Anteile gehören ‘Turkmengas’, drei andere Länder halten je fünf Prozent. Aber wir haben ausländische Unternehmen und Finanzinstitute eingeladen, sich am TAPI-Pipeline-Projekt zu beteiligen. Wir hoffen, unter einvernehmlich festgelegten Bedingungen zusammenarbeiten zu können.”

Um seine Erdgasmärkte zu diversifizieren, hat die turkmenische Hauptstadt Aşgabat bereits vorläufige Vereinbarungen mit der Türkei, Japan und Südkorea getroffen. Die Europäische Union, die ihre Abhängigkeit vom russischen Gas verringern will, erwartet ab 2019 Erdgaslieferungen aus Turkmenistan. Aber die TAPI-Pipeline bleibt das wichtigste Projekt für die angestrebte Erweiterung des Exportmarktes von Turkmenistan.

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