Schlagloch-Pisten, Wolkenkratzer und Mega-Staudamm: Angola im Wandel

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Dank der Öl-Einnahmen hat das südwestafrikanische Land massiv in seine Infrastruktur investieren können

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Vom Bürgerkrieg, der knapp drei Jahrzehnte tobte, ist in Angolas Hauptstadt Luanda kaum noch etwas zu sehen. Seit Kriegsende 2002 versucht das südwestafrikanische Land, aufzuholen und inzwischen auch unabhängiger vom Erdöl zu werden, das den Aufschwung finanzierte. Erster Schritt ist dabei der Ausbau der Infrastruktur.

Mega-Staudamm verdoppelt die Stromkapazität

In Laúca entsteht am Kwanza der größte Staudamm, der derzeit in Afrika gebaut wird. In diesem Sommer soll er in Betrieb genommen werden. “Der Staudamm hat eine Leistungsfähigkeit von 2070 Megawatt”, erklärt Ingenieur Helder Jorge Pedro. “Das reicht, um eine Stadt mit acht Millionen Einwohnern zu versorgen. Er wird die Stromkapazität unseres Landes verdoppeln.”

Angola : les tests débuteront ce mois dans le barrage de Laúca https://t.co/o2yFopBlHVpic.twitter.com/gBsul3rt3J

— Agence Ecofin (@agenceecofin) 11 avril 2017

Über einen Kilometer ist die Staumauer lang und über 150 Meter hoch. Fast 5,5 Mrd. Dollar wurden hier investiert. Die Erwartungen sind ebenfalls hoch. Projektmanager Elias Daniel Esteváo: “Dadurch können verschiedene neue Industrien geschaffen werden, und diese können am Ende billigere Waren produzieren. Denn sie können eine billigere Energie nutzen, und diese Energie ist auch zuverlässiger und garantiert, sie müssen nicht mehr auf alternative Generatoren zurückgreifen.”

Verlässliche Stromversorgung ist das Hauptziel. Doch dabei sollte der Artenreichtum des Landes nicht leiden. Ein Aspekt, der bei der Konzeption des gigantischen Bauwerks berücksichtigt wurde. Helder Jorge Pedro: “Wir haben ein Äquivalent von siebzig Fußballfeldern wiederaufgeforstet. Außerdem haben wir darauf geachtet, bei der Auffüllung des Beckens den Verlauf des Flusses zu wahren, damit auch die Artenvielfalt bewahrt bleibt. Aus diesem Grund lassen wir den Grundablass im Becken immer offen, damit das Leben entlang des Flusses weitergehen kann.”

Seit vier Jahren arbeiten rund 8.000 Menschen auf dieser Baustelle, sie kommen aus allen Teilen des Landes. Viele wurden hier an Ort und Stelle als Maurer, Zimmermann oder für leitende Funktionen ausgebildet. Die Idee ist, dass sie mit dieser Erfahrung und dem Fachwissen dann auch am nächsten, noch größeren Talsperren-Projekt gut dreißig Kilometer weiter arbeiten können.

Drehkreuz für Afrika: Neuer Großflughafen bei Luanda

Ein anderes Beispiel für den Ausbau der Infrastruktur: Der neue Flughafen von Luanda – vor den Toren der Haupstadt statt mittendrin wie der alte Flughafen. Auch dies ein gigantisches Bauwerk. Rundherum entsteht ein riesiges Gewerbegebiet mit Hotels und Konferenzzentren. 3,8 Mrd. Dollar wurden in diesen neuen Flughafen investiert. Die ersten Flugzeuge sollen hier Ende 2018 starten und landen. Bis dahin müssen die letzten Arbeiten fertiggestellt und eine ganze Reihe Tests durchgeführt werden, die für solch einen Flughafen unabdingbar sind.

Der Flughafen ist für die größten Flugzeuge wie den Airbus A380 ausgelegt und mit der neuesten Satelliten-Kontrolltechnik ausgerüstet. Ziel ist, internationale Fluggesellschaften anzulocken und aus Luanda ein bedeutendes Drehkreuz in Afrika zu machen – mit der fünffachen Kapazität. Diógenes Manuel Silva von der National Company of Airports Exploration and Air Navigation: “Wir kommen von fast drei Millionen Passagieren auf 15 Millionen Passagiere pro Jahr. Dieses Flughafen soll zu den Top 3 in Subsahara-Afrika gehören, in Konkurrenz zu Lagos und Südafrika.”

What a filming in #angola. Our focus serie on air from mid June on euronews</a> <a href="https://t.co/OMMN4KWJeM">pic.twitter.com/OMMN4KWJeM</a></p>&mdash; Serge Rombi (SergeRombi) 30 mai 2017

Der Vorteil für die Bewohner von Luanda: Die Flugzeuge müssen nicht wie heute in unendlichen Schleifen über der Stadt kreisen.
Politiker und Projektmanager hoffen, dass das Gebiet jährlich etwa 16 Mrd. Dollar Umsatz machen und tausende Arbeitsplätze schaffen wird. Silva spricht von rund 170.000 Arbeitsplätzen am Flughafen und drumherum.

Elegante Neubauviertel und Schlagloch-Pisten

Dank der Erdöleinnahmen hat Angola seit Kriegsende massiv in Bau und Transport investiert und beiden Branchen zu einem Boom verholfen. Neben schicken Neubauvierteln findet man aber ebenso noch Überlandpisten mit Schlaglöchern. Ein Land im Wandel.

What have I learned LIVING in Angola – Travel Around the World https://t.co/RflBOXZPBZ

— Africa Updates (@africaupdates) 3 juin 2017

Unterstützt von Grecima, der Marketing-Behörde der angolanischen Regierung

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