Ein Hybrid aus Roboter und 3D-Drucker baut komplexe Strukturen

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Von Julian GOMEZSabine Sans
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Die neue Technologie soll die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobil-, Luftfahrt- und Bauindustrie zu verbessern.

Im spanischen Saragossa wurde ein Hybrid aus Roboter und 3D-Drucker entwickelt. Er soll dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobil-, Luftfahrt- und Bauindustrie zu verbessern. Das ist ist das Tema dieser Futuris-Folge.

"Die Maschine ist ein Hybrid aus einem Roboter und einem großen 3D-Drucker. Sie kann komplexe 3D-Strukturen aus verschiedenen Materialien bauen, darunter Harz oder auch Aluminium", erklärt euronews-Reporter Julián L´opez Gómez: _"Die Maschine wurde entwickelt, um die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobil- und Bauindustrie zu verbessern. Europäische Wissenschaftler, die das Projekt im spanischen Saragossa koordinieren, erklären wie und in welchem Umfang das möglich ist."

Foto: euronews

Laut den Entwicklern kann man mit dieser Technologie Industriekomponenten um 40 Prozent schneller produzieren. Dank eines Laserscanners kann der Roboter kleine oder große Metallstrukturen mit einer Genauigkeit von 0,1 Millimetern herstellen. Weiterer Pluspunkt: Die Methode lässt sich leicht weiterentwickeln.

Iván Monzón Catalán, Wirtschaftsingenieur am Aitiip Technologiezentrum sagt: "Wir können große Flächen herstellen, hier arbeiten wir mit 20 Metern Länge, 4 Metern Breite und 4 Metern Höhe. Aber die Technik ist nicht größenlimitiert. Die Arbeitsfläche wird durch die Größe des Brückenkrans bestimmt. Unsere Maschine kann mit einem größeren Brückenkran ausgerüstet werden oder mit einem Brückenkran ohne Pfeiler. Man kann unsere Technik auch einfach auf einem mobilen Roboter installieren."

Steuerung in Echtzeit

Immer in Echtzeit gesteuert kann der Roboter auch Harz-Formen basierend auf Polyurethan-Paste mit einer Abscheidungsrate von etwa 120 Kilo pro Stunde drucken:

"Wir können Material hinzufügen. Wir können eine komplette 3D-Struktur drucken, wie man in den Vorführungen gesehen hat. Wir können aber auch Formen erzeugen, indem wir Material aus den Oberflächen herausnehmen. Im Falle des Schlossmodells hinter mir haben wir beispielsweise die oberen Teile herausgefräst, um das Modell fertigzustellen. Dank dieser Vielseitigkeit können wir sehr komplexe Strukturen bauen, mit sehr variablen Formen", so Iván Monzón Catalán, Wirtschaftsingenieur am Aitiip Technologiezentrum.

Halbfertig- und Fertigteile werden ständig kontrolliert, um Fehler frühzeitig zu erkennen, um die Effizienz zu verbessern und den Materialabfall zu reduzieren. Die Technologie wird ständig weiterentwickelt.

Berta Gonzalvo, Wirtschaftsingenieurin und Aitiip-Forschungsdirektorin erklärt: "Wir entwickeln gerade Konzepte, das System mit künstlicher Intelligenz zu erweitern. Außerdem arbeiten wir daran, die Maschine mit digitalen Nachbildungen und auch mit neuen Mensch-Maschine-Schnittstellen anzureichern. Eine weitere sehr wichtige Verwertungsmöglichkeit ist das Aufrüsten bestehender Werkzeugmaschinen mit dieser Technologie."

Die für dieses Modell verwendete Technologie wurde ursprünglich für die Automobil- und Bauindustrie entwickelt. Laut den Forschern kann sie auch auf andere Bereiche übertragen werden:

"Die Luftfahrtbranche ist sehr an dieser Entwicklung interessiert. Auch in der Werftindustrie kann man diese Technologie zum Bau von Schiffen und Jachten nutzen. Oder für den Eisenbahnsektor und den Sektor der erneuerbaren Energien; für den Bau von Windturbinenblättern. Letztendlich ist dieses System sehr vielseitig und leicht anzupassen", so José Antonio Dieste, Maschinenbauingenieur am Aitiip Technologiezentrum und Kraken-Projektkoordinator.

Foto: euronews

Laut den Wissenschaftlern ist das System um 25 Prozent produktiver und um 30 Prozent preisgünstiger als existierende Technologien. Es steht kurz vor der Markteinführung.

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