Wasserstofftechnologie: Die Lösung für eine saubere Energie der Zukunft?

Mit Unterstützung von The European Commission
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Von Paul HackettSabine Sans
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Business Planet kommt dieses Mal aus Deutschland. In Erlangen bietet eine Firma eine Technologie an, mit der man grünen Wasserstoff sicher speichern, handhaben und transportieren kann.

Wasserstoff ist ein vielversprechender Energieträger der Zukunft. Beim Verbrennen werden praktisch keine Abgase erzeugt. Die Vision ist, mit Sonnen- und Windkraftwerken Strom zu gewinnen, der dann zur Produktion von Wasserstoff genutzt wird. Das Gas soll es ermöglichen, Energie zu speichern, zu transportieren und damit sowohl die Industrie wie auch die Verbraucher flächendeckend zu versorgen. Bisher ging bei diesem Prozess zu viel Energie verloren. Deshalb fristete die Wasserstofftechnologie ein Nischendasein. Doch die EU will das ändern. Um den Grünen Deal umzusetzen und das ehrgeizige Ziel zu erreichen, bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent zu werden, setzt die EU-Kommission auch auf Wasserstoff. Unter anderem wurde die Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff ins Leben gerufen. Business Planet hat ein Unternehmen im deutschen Erlangen besucht, das Lösungen für die Wasserstoffwelt von heute und morgen anbietet.

Auf dem Weg in eine CO2-freie Zukunft

Wenn Europa seine CO2-Emissionen bis 2050 auf null reduzieren will, müssen wir unsere Art und Weise der Energieerzeugung drastisch ändern. Seit Jahrzehnten wird Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft gepriesen. Doch passiert ist bisher wenig. Die deutsche Firma Hydrogenious will das ändern. Sie bietet eine Technologie an, mit der man grünen Wasserstoff sicher speichern, handhaben und transportieren kann. Auf diese Weise kann man grüne Produktionsstätten wie Windparks und Solarkraftwerke mit Standorten verbinden, an denen Wasserstoff benötigt wird.

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Daniel Teichmann, Gründer & Geschäftsführer Hydrogeniouseuronews

"Unsere Technologie ermöglicht die sichere und effiziente Speicherung von Wasserstoff in einem flüssigen Träger, der voll kompatibel mit der heutigen Infrastruktur für flüssige Kraftstoffe ist. Und was das Potenzial angeht, wollen wir die großflächige Implementierung einer grünen Wasserstoffinfrastruktur in ganz Europa vorantreiben. Wir wollen das große Ziel und die Vision unterstützen, Europa, die Mobilität und die Industrie zu dekarbonisieren, um gegen den Klimawandel zu kämpfen", erklärt Daniel Teichmann, der Gründer und Geschäftsführer von Hydrogenious. Und welche Rolle spielt Europa seiner Meinung nach bei der Förderung der Wasserstofftechnologie?

“Die Rolle Europas ist meiner Meinung nach enorm wichtig. Wasserstoff muss groß gedacht werden, dass sollte man nicht auf nationaler Ebene organiseren. Deshalb sind auch die Fördermechanismen, die jetzt von der Europäischen Union auf den Weg gebracht werden, genau das, was nötig ist, um grünen Wasserstoff Wirklichkeit werden zu lassen."

Aktuell wird Wasserstoff hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Mittels Elektrolyse kann er auch aus erneuerbarer Energie hergestellt werden.

Wasserstoff ist ein Bestandteil des Wassers und fast aller organischen Verbindungen. Wasserstoff ist das häufigste chemische Element auf der Welt und ist deshalb reichlich vorhanden. Allerdings kommt es nur in gebundener Form vor. Will man Wasserstoff als Energieträger nutzen, muss man das Gas daher erst aus Wasser oder Methan gewinnen. Das geschieht zum Beispiel durch Elektrolyse: Bei diesem Verfahren trennt man mit Strom Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff und fängt die aufsteigenden Gase auf.

Wasserstoff: Eine der Prioritäten der EU

Zu den Prioritäten der EU zählt, bis 2024 das 13-fache an sauberem Wasserstoff zu erzeugen wie heute. Bis 2030 soll das 130-fache erreicht werden.

Dafür hat die EU-Kommission die Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff ins Leben gerufen. Hydrogenious gehört zu den Mitgliedern. Die Plattform ist offen für alle öffentlichen und privaten Akteure und will Regierungen und Industrie zusammenbringen.

SolarPower Europe ist Mitglied der Europäischen Allianz für sauberen Wasserstoff. Die SolarPower Europe-Vorstandsvorsitzende erklärt die Ziele der Allianz:

"Mehr sauberen Wasserstoff zu produzieren, ist ausschlaggebend für die Dekarbonisierung von Sektoren wie der Luftfahrt oder der Schifffahrt. Und genau an diesem Punkt setzt die Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff an. Ihr Ziel ist es, die Produktion von Wasserstoff zu beschleunigen und sicherzustellen, dass er zu 100 Prozent umweltverträglich ist. Das ist wichtig, denn aktuell basiert die Wasserstoffproduktion in Europa weitgehend auf fossilen Brennstoffen", so Walburga Hemetsberger.

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SolarPower Europe-Vorstandsvorsitzende Walburga Hemetsbergereuronews

Und weiter sagt sie: "Das Kernziel der Allianz ist es, führende europäische Unternehmen, von etablierten Marktführern bis hin zu Start-ups über die gesamte Wertschöpfungskette, sowie politische Entscheidungsträger aus den Mitgliedsstaaten zusammenzubringen. Es geht darum, die Wasserstoffwirtschaft voranzubringen. Wir haben das Potenzial, ein robustes industrielles Umfeld zu schaffen, das Europa zu einem weltweit führenden Anbieter von sauberen Wasserstofflösungen macht."

Wasserstoff: Energieträger der Zukunft

  • Wasserstoff ist als Energieträger interessant, weil er nahezu emissionsfrei verbrennt. Er bietet daher eine Lösung zur Dekarbonisierung von Industrieprozessen und Wirtschaftssektoren, in denen eine Reduzierung der Kohlendioxidemissionen sowohl dringend als auch schwer zu erreichen ist.

  • Die Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff wurde als Teil der neuen Industriestrategie für Europa im März 2020 angekündigt. Sie ist Teil der Bemühungen, die Dekarbonisierung der Industrie zu beschleunigen und die industrielle Vormachtstellung Europas zu verteidigen.

  • Die Allianz unterstützt eine Reihe von realisierbaren Investitionsprojekten entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette, um die Abkehr von fossilen Brennstoffen voranzutreiben.

Nützliche Links

Hydrogenious

Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff

SolarPower Europe

EU-Wasserstoffstrategie

Start der Europäischen Allianz für sauberen Wasserstoff

Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff: Runde Tische

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