Glasdecke adé: Summer School for Female Leadership

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Von Andrea BüringSabine Sans
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Frauen in Führungspositionen fördern: Summer School for Female Leadership

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In dieser Folge von sci-tech geht es um Frauen in Führungspositionen - leider immer noch keine Selbstverständlichkeit. Die erste Summer School for female Leadership will junge Hoffnungsträgerinnen fördern. In Lissabon lernen sie, wie man programmiert, souverän Reden hält und an seiner Karriere arbeitet. Die Summerschool for Female Leadership in the Digital Age gehört zur Huawei-Initiative "Seeds for the Future". Damit engagiert sich das Unternehmen für die Förderung von Frauen in Führungspositionen und für die digitale Inklusion. Diese Vision von Gleichstellung und Eingliederung steht in Einklang mit der Verpflichtung der Europäischen Kommission, bis 2025 ein geschlechtergerechtes Europa zu schaffen.

Frauen fördern

Wie können junge Frauen besser auf Führungspositionen vorbereitet werden? Dieses Ziel hat sich die Summer School for Female Leadership in Lissabon gesetzt. Die 27 Teilnehmerinnen sind neugierig, ehrgeizig und kommen aus allen Ländern der EU: Die Frauen zwischen 18 und 24 Jahren haben eine Woche lang an ihren Führungsqualitäten gefeilt. Auf dem vielfältigen Programm stand eine Schatzsuche fürs Teambuilding oder Unterricht an Portugals innovativster Programmier-Schule.

"Ich habe in meiner Bewerbung für die Summer School geschrieben, dass ich die hier erlernten Fähigkeiten nutzen möchte, um meinen Weg in die IT zu finden", erzählt Anne Harrit aus Dänemark, die für eine NGO in Dänemark arbeitet.

Neben ihr haben sich 1224 Frauen für die Summer School beworben. Keine leichte Aufgabe für die Jury, 27 Teilnehmerinnen auszuwählen.

Mehr Frauen an der Spitze

Derzeit sind Frauen mit weniger als 20 Prozent in der Tech-Industrie vertreten. Eine Schieflage, die die Summer School for Female Leadership ändern will. In Lissabon gingen inspirierende Dozentinnen und Start up-Gründerinnen mit gutem Beispiel voran und gaben Tipps. Auf die Frage nach dem besten Tipp für Leute, die ein Start-up gründen wollen, antwortet Dora Palfi, Mitgründerin und Geschäftsführerin von Imagilabs:

"Wenn man für die Aufgaben, die man lösen möchte, noch die Leute findet, mit denen man gern zusammenarbeitet. Für mich war es mein Team, also meine Mitgründer. Jeder hat mal einen schlechten Tage, aber wir sind füreinander da und ergänzen uns gegenseitig. Das war für mich das Allerwichtigste."

Reden halten, Einführung ins Programmieren, Algorithmen, Cybersecurity, aber auch Körperbewusstsein oder Töpfern. Die Woche war prall gefüllt. Doch abseits der Theorie - welche Qualitäten muss eine Führungspersönlichkeit mitbringen?

"Es geht darum, mit gutem Beispiel voranzugehen, durch Handeln zu führen, darauf liegt bei uns der Fokus", sagt Jury-Koordinatorin Beatriz Becerra. "Dabei kommen viele Dinge zusammen. Es geht darum, im Team zu arbeiten, strategische Visionen zu haben, zu organisieren und vieles mehr."

Teamgeist und Ideen austauschen

Um das zu trainieren, wurden die jungen Frauen in drei Gruppen eingeteilt. Dort waren Kompromissfähigkeit und innovative Ideen gefragt. Anne aus Dänemark musste sich als Gruppenleiterin beweisen. Auch für Aminata aus Frankreich eine Herausforderung: Sie ist schüchtern.

"Es war nicht ganz einfach, weil wir uns kaum kannten", erzählt Aminata Dembele aus Frankreich. "Wir haben uns beschnuppert, Ideen ausgetauscht und gegenseitig geholfen, was sehr wichtig ist. Wir hatten für dieses Projekt nur zwei Stunden Zeit. Es entwickelte sich eine Dynamik, mir hat es sehr gefallen."

Die Aufgabe: Die drei Gruppen sollten Strategien für ein europäisches Netzwerk mit weiblichen Führungskräften erarbeiten. Auf diese Weise sollen auch die nicht berücksichtigten Bewerberinnen miteinbezogen werden. Die Summer School ist Teil der Huawei-Initiative "Seeds for the Future":

"Huawais Vision für weibliche Führungskräfte ist eine Welt, in der alle gleich gut ausgestattet sind und die Möglichkeit haben, eine Führungsrolle zu übernehmen", so die Programmdirektorin der Summer School, Berta Herrero von Huawei. "Wir unterstützen Mädchen auf der ganzen Welt insbesondere in Europa, damit sie, wie wir es mit dieser Summer School tun, das Wissen erwerben, das sie brauchen, um im digitalen Zeitalter eine Leitungsposition zu übernehmen."

Den Preis für das beste Projekt erhielt Annes Gruppe. Deren Konzept für ein Netzwerk mit weiblichen Führungspersönlichkeiten überzeugte die Jury.

"Wir alle hätten den Preis verdient. Am Ende hing es wohl an Kleinigkeiten", so Anne Harrit. "Aber ich glaube, dass ich in der Woche gelernt habe, zuzuhören, andere in ihren Ideen zu bestärken und auch Kompromisse zu finden."

Nach einer Woche harter Arbeit fühlen sich alle Teilnehmerinnen wie Gewinnerinnen. Aminata Dembele aus Frankreich sagt: "Ich weiß, dass ich Führungsqualitäten habe und dass ich auch eine Familie haben möchte. Das ist alles, was ich wissen muss. Ich will Karriere machen, und jetzt werde ich es anpacken."

Die erste Ausgabe der Summer School for Female Leadership in Lissabon war ein voller Erfolg. Und die nächste ist bereits in Planung.

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