100% Homeoffice, bezahlte Anreise ins Büro: Wie Yahoo Japan seinen Mitarbeitern entgegenkommt

Yahoo Japan wird seinen Angestellten erlauben, 100% remote zu arbeiten
Yahoo Japan wird seinen Angestellten erlauben, 100% remote zu arbeiten Copyright David GANNON / AFP
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Von Tom Bateman
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Yahoo Japan setzt verstärkt auf Arbeit im Homeoffice: Das Unternehmen hat seinen 8.000 Mitarbeiter:innen mitgeteilt, dass sie von jedem Ort in dem ostasiatischen Land aus arbeiten könnten.

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Yahoo Japan setzt verstärkt auf Arbeit im Homeoffice: Das Unternehmen hat seinen 8.000 Mitarbeiter:innen mitgeteilt, dass sie von jedem Ort in dem ostasiatischen Land aus arbeiten könnten. Des weiteren werde das Unternehmen die Kosten für ihren Transport ins Büro übernehmen, sollte ihre Anwesenheit dort nötig sein. 

Die Angestellten haben bereits seit 2014 die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, aber als 2020 die Covid-19-Pandemie ausbrach, wurde das Angebot rasch ausgebaut. Inzwischen arbeiten rund 90 Prozent der Yahoo-Mitarbeiter:innen in Japan regelmäßig von zu Hause aus.

Yahoo Japan - im Besitz des Technologiekonzerns Softbank - ist ein wichtiger Akteur in der IT-Branche des Landes. Sein Webportal ist eine der meistbesuchten Websites Japans, und es betreibt eine Reihe von Dienstleistungen, darunter ein Online-Auktionshaus und ein mobiles Zahlungssystem, während Softbank ein Mobilfunknetz unter der Marke Yahoo betreibt.

"Nach Gesprächen und einer Reihe von Umfragen, in denen 90 Prozent der Mitarbeiter:innen angaben, dass Arbeiten im Homeoffice ihre Arbeitsleistung nicht beeinträchtigt oder sogar verbessert, hat Yahoo beschlossen, dass sie überall im Land wohnen dürfen", teilte der Präsident des Unternehmens, Kentaro Kawabe, auf Twitter mit.

Die Änderung wird zum 1. April in Kraft treten.

Reisen per Flugzeug, Bahn und Langstreckenbusse werden erstattet

Bislang war es bei Yahoo Japan so, dass die Mitarbeiter:innen, die von zu Hause arbeiteten, zumindest in "Pendel"-Nähe, also in der Nähe des Firmensitzes Tokio, wohnen mussten.

Zukünftig können Mitarbeiter:innen, die weiter entfernt vom Hauptsitz des Unternehmens in Tokio wohnen, nun auch Reisekosten für Inlandsflüge, Fernbusse und Schnellzüge bis zu einem monatlichen Höchstbetrag von ¥150.000 (umgerechnet ungefähr 1.141 Euro) abrechnen.

Jezael Melgoza / Unsplash
Einige Yahoo-Mitarbeiter:innen wohnen schon jetzt nicht mehr in Tokio.Jezael Melgoza / Unsplash

Der Yahoo-Mitarbeiter Shinichiro Kakutani erklärte gegenüber dem japanischen Nachrichtensender FNN News, dass er durch die Arbeit im Homeoffice näher bei seiner Familie im Ferienort Yuzawa wohnen kann, der mit dem Hochgeschwindigkeitszug etwa 90 Minuten von Tokio entfernt liegt.

"Ich kann in unmittelbarer Nähe zu meiner Mutter wohnen. Ich kann sie besser unterstützen, indem ich Schnee schaufle und ihn ihr vom Dach fege", sagte er.

Mit der Lockerung seiner Vorgaben zum Arbeiten im Homeoffice schließt sich Yahoo Japan seinem Rivalen, dem japanischen E-Commerce-Unternehmen Mercari, an, das seinen Mitarbeiter:innen im September letzten Jahres das Recht einräumte, von überall aus zu arbeiten.

Homeoffice ist in Japan noch nicht die Norm

Die beiden Technologieunternehmen sind Vorreiter in Japan, wo Arbeiten im Homeoffice bei weitem nicht die Norm ist. In den ersten Monaten der Covid-19-Pandemie erreichte die Quote für Menschen, die von zu Hause arbeiteten in Japan laut einer Umfrage unter fast 10.000 Unternehmen einen Höchststand von rund 55 Prozent.

Diese Zahl sank bis März 2021 auf rund 38 Prozent. Die Ausbreitung der Omikron-Variante 2022 hat bereits dazu geführt, dass japanische Regierungsvertreter:innen auf eine größere Akzeptanz bei den Homeoffice-Regeln drängen.

Am Donnerstag forderte Japans Minister für wirtschaftliche Wiederbelebung, Daishiro Yamagiwa, die drei größten Wirtschaftslobbys des Landes auf, für eine Zukunft mit mehr Arbeit im Homeoffice zu planen, wie die Presseagentur Jiji berichtete.

"Wir hoffen, dass wir Beispiele bekannt machen können, in denen Unternehmen die Vorteile des Homeoffice effektiv nutzen und hoffentlich auch andere Unternehmen davon profitieren können", schließt Yamagiwa.

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