Die Datenbanken der WHO erhielten immer weniger Informationen über Infektionen und Gen-Sequenzierungen von entdeckten Viren, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation Tedros Adhanom Ghebreyesus sorgt sich über den Rückgang der Daten zu Corona-Infektionen und Gen-Sequenzierungen aufgrund der Zahl der durchgeführten Tests. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Risiko einer Ansteckung zurückgegangen sei.
Man könne die Muster der Übertragung und Evolution weniger sehen, sagte Tedros. Das mache die Welt "immer blinder", aber das Virus werde nicht verschwinden, nur weil die Länder nicht mehr danach suchten. Das Virus verändere sich und töte immer weiter. Die Gefahr, dass sich eine gefährliche neue Variante entwickele sei real.
Die Weltgesundheitsorganisation führt die beiden Coronavirus-Varianten "Delta" und "Omikron" als besorgniserregend. Bei Omikron werden auch die Subtypen BA.4 und BA.5 aufgeführt, die in Südafrika und mehreren Ländern Europas aufgetaucht waren. Beide haben teilweise andere Charakteristika als andere Omikron-Varianten auf. Derzeit untersuchen Experten, wie schnell sich diese Virusvarianten verbreiten, und ob sie sich im Hinblick auf den Krankheitsverlauf von anderen unterscheiden und wie Impfstoffe dagegen wirken.
Nach Angaben von WHO-Covid-19-Expertin Maria van Kerkhove sind erst weniger als 200 Sequenzierungen dieser Untervarianten in die Datenbank der WHO hochgeladen worden. Van Kerkhove rief die Länder auf, die Entwicklung von Varianten weiter genau zu überwachen.
In der vergangenen Woche waren der WHO rund 15.000 Todesfälle nach einer Corona-Infektion gemeldet worden. Das war die niedrigste Zahl seit März 2020, sagte Tedros. Der Trend sei höchst willkommen.