Südafrika in Davos: Bereit für Geschäfte und Investitionen

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Von Jack Parrock
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Südafrika präsentiert sich auf dem Weltwirtschaftsforum als interessanter Partner für die Wirtschaft und die Energiewende.

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Delegierte aus der ganzen Welt treffen sich zum Weltwirtschaftsforum in Davos, das nach drei Jahren pandemiebedingter Pause wieder stattfindet. Die Welt steht mit dem Ukrainekrieg und den wirtschaftlichen Nachwehen der Coronakrise vor noch nie dagewesenen Herausforderungen. Viele Länder - darunter auch Südafrika - starten aus der Flaute mit vielversprechenden Zukunftsperspektiven.

"Es gibt eine negative Wahrnehmung der südafrikanischen Wachstumspolitik mit Unsicherheiten und ungünstigen Faktoren", meint die Leiterin der Johannesburger Börse Leila Fourie. "Wir zeigen, was vor Ort passiert: diesen großen Wandel, die Regierungspolitik in Bezug auf Energie, den Fokus auf erneuerbare Energien, den Wachstumspfad sowohl in Bezug auf die Finanzmärkte als auch auf Rohstoffe sowie das erneute Interesse ausländischer Investoren an Südafrika. Südafrika ist im Vergleich zu den anderen BRICS-Ländern derzeit günstig positioniert."

Südafrika nach der Pandemie im Aufschwung

Auch Südafrika blieb von der Pandemie nicht verschont, es gab Covid-19-Opfer und einen Wirtschaftseinbruch. Die Regierung reagierte jedoch entschlossen auf die Krise im eigenen Land und führte eine internationale Allianz für Impfstoffe für Afrika an.

"Als Land haben wir in Bezug auf den_Impfstoff-Zugang nicht nur für uns selbst gesprochen, wir sind auch die Stimme des Kontinents"_, sagt die Ministerin für Siedlungswesen Mmamoloko Kubayi. "Wir fordern die Weltgemeinschaft auf, die Impfstoffe nicht in Beschlag zu nehmen, sondern für eine gerechte Verteilung zu sorgen, sodass alle Nationen Zugang zu den Impfstoffen haben und sich erholen können. Wir sind zu einem Vorreiter geworden, wenn es darum geht, für die Schwächsten zu sprechen."

Südafrika erholte sich ab 2021 mit einem Wachstum von 4,9 Prozent. Die ausländischen Direktinvestitionen in Südafrika stiegen 2021 auf 36 Milliarden Euro an.

Die auf der Klimakonferenz COP26 ins Leben gerufene "Just Energy Transition Partnership" zielt darauf ab, Südafrika bei der Dekarbonisierung seiner Wirtschaft zu unterstützen. Dafür stehen in den nächsten drei bis fünf Jahren bis zu 8 Milliarden Euro zur Verfügung - eine wichtige Unterstützung für den weiteren Aufschwung des Landes.

Mark Swilling, der Vorstandsvorsitzende der Entwicklungsbank des südlichen Afrika, sagt: "Das ist entscheidend, den unser Energiesystem steht vor dem Kollaps. Unser Plan zur wirtschaftlichen Erholung hat keine Chance, wenn das Energiesystem nicht modernisiert wird. Deshalb sind eine ganze Reihe von regulatorischen Änderungen erforderlich, um sicherzustellen, dass wir unsere Herausforderungen angehen. Aber wir brauchen erhebliche internationale und lokale Investitionen in die Energiewende - wenn wir das richtig machen, ist das die Zukunft Südafrikas."

Verantwortungsvolle Energiewende

Als siebtgrößter Kohleproduzent der Welt gibt es in Südafrika zahlreiche Arbeitsplätze im Kohlesektor. Die Entwicklungsbank (DBSA) sorgt dafür, dass die Arbeitnehmer aus diesem Bereich nicht den Preis für die Umstellung zahlen müssen.

"Wir als Land mit unseren internationalen Partnern müssen den Übergang verantwortungsvoll gestalten, in einer Weise, dass er der Wirtschaft nicht schadet, sondern sie sogar noch besser macht", so Patrick Dlamini, Geschäftsführer der Entwicklungsbank für das südliche Afrika. "Denn wir sind eine Nation mit drei riesigen Herausforderungen - Arbeitslosigkeit, Ungleichheit und Armut. Als ein Land mit so vielen Herausforderungen müssen wir den Wandel vorsichtig angehen und unsere Wirtschaft derart umgestalten, dass mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, dass eine viel inklusivere Wirtschaft entsteht, und dass macht uns interessant für internationale Investoren."

Ansteckende Hoffnung

Dabei geht es nicht nur um Investitionen in große Unternehmen. Der Mittelstand und soziale Firmen spielen eine wichtige Rolle bei der anhaltenden Erholung. Der Schlüssel, um Investitionen anzuziehen, liegt für René Parker darin, die Wirtschaft als eine positive Kraft zu betrachten: 

"Wenn wir Geschäfte machen, machen wir gute Geschäfte - das ist die Philosophie der Sozialunternehmen, und das sollte auch für große Unternehmen gelten: Wir sollten gute Geschäfte machen, wir sollten die Umwelt, die Menschen um uns herum, die Gemeinden im Blick haben", fordert die Geschäftsführerin von RLabs. "Das sollte immer die Basis bei allen Geschäften sein."

Wie bei allen internationalen Konferenzen wird sich der Erfolg des Treffens erst in den kommenden Jahren zeigen. Die Botschaft Südafrikas ist jedoch, dass es offen und bereit für Geschäfte und Investitionen in einer Welt nach der Pandemie ist.

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