Der Europäische Erfinderpreis ehrt Innovatoren aus allen Branchen

European Inventor Award 2022
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Das Europäische Patentamt (EPA) würdigt die besten und innovativsten Erfindungen mit seinem jährlichen Europäischen Erfinderpreis, der am 21. Juni in einer virtuellen Zeremonie verliehen wurde.

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Das Event ist nun beendet und Sie können sich eine Wiederholung des Streams im Video Player oben ansehen.

Die Welt wäre eine ganz andere, wenn Deutschland uns nicht den Buchdruck, Italien nicht das Radio und die Ukraine nicht den Röntgenapparat geschenkt hätte.

Solche Erfindungen prägen die Geschichte, und es ist keine Übertreibung zu sagen, dass die Zukunft unseres Planeten von ihnen abhängen kann.

Das Europäische Patentamt (EPA) würdigt die besten und innovativsten Erfindungen mit seinem jährlichen Europäischen Erfinderpreis, der am 21. Juni in einer virtuellen Zeremonie verliehen wurde.

Neu im Jahr 2022 ist der Preis für Nachwuchserfinder, mit dem die Kreativität und das Genie internationaler Innovatoren unter 30 Jahren gewürdigt werden. Die Aufnahme in diese Kategorie ist nicht von der Erteilung eines europäischen Patents abhängig, sondern zeichnet diejenigen aus, die sich für die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen einsetzen, indem sie technologische Lösungen anbieten, die dazu beitragen, eine bessere Zukunft für die Menschheit zu gestalten.

„Ihr Einfallsreichtum und ihre Beharrlichkeit sind eine Inspiration für uns alle und unterstreichen die wichtige Rolle, die die nächste Generation von Innovatoren beim Aufbau einer nachhaltigeren Welt spielen wird“, so EPA-Präsident António Campinos.

Nachdem mehrere Abstimmungsrunden der Jury keinen eindeutigen Sieger hervorbrachten, entschlossen sich die Juroren zu dem außergewöhnlichen Schritt, zwei Gewinner zu erklären: Victor Dewulf aus Belgien und Peter Hedley aus Großbritannien mit einem KI-gesteuerten Abfallerkennungs- und -sortierungssystem sowie die amerikanische Studentin Erin Smith, die eine App entwickelt hat, die anhand von Videoaufnahmen die frühen Anzeichen der Parkinson-Krankheit erkennt. Beide erhielten einen Geldpreis von 20.000 €.

Den zweiten Platz belegte die Brasilianerin Rafaella de Bona Gonçalves, die biologisch abbaubare Menstruationsprodukte zur Bekämpfung der Armut während der Periode entwickelt hat.

Eine für alle zugängliche virtuelle Zeremonie

Die Online-Veranstaltung eröffnet mit einer Pre-Show um 11:30 Uhr MESZ, einer informellen Diskussion zwischen den wissenschaftlichen Influencern Teresa Arnandis (@ladyscienceoffical) und Martin Skadal (@skadal), Präsident Campinos, der Juryangehörigen und ehemaligen Finalistin Carmen Hijosa sowie Baptiste Borowczak, einem Praktikanten des Paneuropäischen Siegelprogramms des EPA. Sie werden sich näher mit neuen Technologien, Nachhaltigkeit, Innovation und der Rolle der jüngeren Generationen in diesen Bereichen befassen.

Außerdem werden die diesjährigen Finalisten des Europäischen Erfinderpreises vorgestellt, die in vier Kategorien um die Preise kämpfen: Industrie, Forschung, Nicht-EPA-Länder und KMU. Außerdem wird ein Preis für das Lebenswerk an einen Erfinder mit einer außergewöhnlichen Karriere und Lebensgeschichte verliehen, der an einen Erfinder mit einer außergewöhnlichen Karriere vergeben wird, ging an Katalin Karikó. Die ungarisch-amerikanische Biochemikerin entwickelte einen Weg, mRNA so zu verändern, dass sie im menschlichen Körper sicher verwendet werden kann. Dies erwies sich als entscheidend für die Entwicklung von COVID-19 und anderen Impfstoffen sowie für künftige Therapien gegen Krebs und Herzkrankheiten.

Der „Industrie“-Preis ging an Jaan Leis, Mati Arulepp und Anti Perkson aus Estland für ihre Arbeit an der Entwicklung einer Elektrode für Ultrakondensatoren, die schnell aufladbare, langlebige Energiequellen für die Industrie und Elektroautos liefert.

Claude Grison aus Frankreich erhielt den Preis für „Forschung“" für seine Methode, mit der Pflanzen Metall aus verschmutzten Böden in der Nähe von Bergbaustandorten extrahieren, und der Kanadier Donald Sadoway erhielt den Preis für „Nicht-EPA-Länder“ für seine Flüssigmetallbatterie, die Sonnen- und Windenergie in großem Maßstab speichert.

Der „KMU“-Preis ging an Madiha Derouazi, Elodie Belnoue und ihr Team aus der Schweiz/Frankreich, die eine neue medizinische Plattform zur Herstellung therapeutischer Krebsimpfstoffe entwickelt haben.

Die Arbeit der diesjährigen Finalisten erstreckte sich auf die Bereiche Nachhaltigkeit, Gesundheit, Klima, Energie und Produktion. Die Initiativen reichten von einem Roboter-Exoskelett für Kinder, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, bis hin zu einer Art von Beton, der einen Lebensraum für Meeresbewohner schafft.

Darunter waren auch äußerst wichtige Durchbrüche im Gesundheitsbereich, wie z. B. eine bessere Röntgenbildgebung zur Erkennung von Brustkrebs, und Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern, wie z. B. der leicht zu öffnende Verschluss, den sich ein Cellist ausgedacht hat, der seinen Bogen mit einer Hand ausspannen wollte.

Eine unabhängige, internationale Jury, die sich aus ehemaligen Finalisten zusammensetzt, hat die diesjährigen Finalisten aus einer langen Liste von Kandidaten ausgewählt, die von EPA-Mitarbeitern, nationalen Patentämtern in ganz Europa und Mitgliedern der Öffentlichkeit vorgeschlagen wurden.

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