Wie schützt man sich vor Affenpocken - und was tun bei Symptomen?

Touristen in Kanada lassen sich impfen während die WHO Affenpocken zu einer Krise internationaler Tragweite erklärt.
Touristen in Kanada lassen sich impfen während die WHO Affenpocken zu einer Krise internationaler Tragweite erklärt. Copyright Graham Hughes/The Canadian Press via AP
Von Jack Ramage
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Die WHO hat die Verbreitung von Affenpocken in dieser Woche zu einem globalen Gesundheitsnotfall erklärt. Wie kann man sich schützen, und was sollte man bei Symptomen tun?

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Die Zahl der bestätigten Fälle von Affenpocken, einem mit den Pocken verwandten Virus, das zuvor vor allem in Afrika auftrat, steigt - vor allem in Europa und Nordamerika. Das hat die WHO am Wochenende veranlasst, wegen des Ausbruchs einen globalen Gesundheitsnotstand auszurufen.

Eine Infektion mit dem Virus, das weniger tödlich ist als die Pocken, dauert in der Regel zwei bis vier Wochen - Symptome können fünf bis 21 Tage nach der Infektion auftreten.

Obwohl Gesundheitsexpert:innen auf der ganzen Welt das Risiko für die Allgemeinbevölkerung als gering einstufen, ist es wichtig zu wissen, wie sich die Affenpocken verbreiten und was man tun kann, um sich vor einer Infektion zu schützen.

Wie verbreiten sich die Affenpocken?

Typischerweise werden Affenpocken auf Menschen übertragen, die Kontakt zu infizierten Tieren hatten. Dies kann durch einen Biss, einen Kratzer oder den Verzehr von ungekochtem Tierfleisch geschehen.

Affenpocken können sich auch von Mensch zu Mensch übertragen. Ursprünglich galt dies als selten, doch der jüngste und ungewöhnlich schnelle Anstieg der Infektionen außerhalb West- und Zentralafrikas zeigt eine Evolution.

Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt in der Regel auf drei Wegen: durch Tröpfchen, durch direktes Berühren einer infizierten Person und, seltener, durch indirekten Kontakt - etwa durch Kleidung oder Wäsche, die mit Wundflüssigkeit in Berührung gekommen ist.

Bei der Übertragung über die Atemwege werden Tröpfchen eingeatmet, die sich nicht lange in der Luft halten und nicht weit reisen. Daher ist für die Übertragung von Mensch zu Mensch in der Regel ein längerer, enger Kontakt erforderlich.

Affenpocken werden auch durch engen persönlichen Kontakt, wie Haut-zu-Haut-Kontakt oder Küssen, übertragen.

Affenpocken gelten im Allgemeinen nicht als sexuell übertragbare Krankheit. Es gibt auch keine Hinweise, dass sie beim Geschlechtsverkehr über Körperflüssigkeiten wie Sperma übertragen werden.

"Es kann jedoch bei sexuellen und intimen Kontakten übertragen werden", erklärte Dr. John Brooks, Epidemiologe bei den US Centers for Disease Control and Prevention, am 23. Mai diesen Jahren.

Zwar wurden die meisten derzeit bekannten Fälle beim Sex übertragen, besonders häufig von schwulen und bisexuellen Männern. Jeder kann sich jedoch mit dem Virus anstecken.

Wie kann man sich gegen Affenpocken schützen?

Gesundheitsexperten sind sich zwar einig, dass das Risiko für die Allgemeinheit gering ist, aber es gibt eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen, die man ergreifen kann, um das Risiko einer Ansteckung mit Affenpocken zu verringern.

Nach Angaben des Nationalen Gesundheitsdienstes von Großbritannien und der US-amerikanischen Centers for Disease Control (CDC) sind die besten Vorsichtsmaßnahmen, die man ergreifen können, folgende:

  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Wasser und Seife oder verwenden Sie ein Handdesinfektionsmittel auf Alkoholbasis.
  • Tragen Sie persönliche Schutzausrüstung (PSA), wenn Sie Patienten betreuen, bei denen das Affenpockenvirus nachgewiesen wurde oder die damit infiziert sind.
  • Essen Sie nur Fleisch, das gründlich gegart wurde.
  • Halten Sie sich nicht in der Nähe von wilden oder streunenden Tieren auf, auch nicht in der Nähe von toten Tieren oder von Tieren, die unwohl aussehen.
  • Kein Fleisch von Wildtieren essen oder berühren.
  • Teilen Sie kein Bettzeug oder Handtücher mit Menschen, die krank sind und möglicherweise die Affenpocken haben.
  • Vermeiden Sie engen Kontakt mit Menschen, die krank sind und möglicherweise an Affenpocken erkrankt sind.
Cynthia S. Goldsmith, Russell Regner/CDC
Das Affenpocken-Virus unter dem Mikroskop: In den USA waren am 22. Juli zwei Fälle bei Kleinkindern gemeldet worden.Cynthia S. Goldsmith, Russell Regner/CDC

Was sollten Sie tun, wenn Sie sich mit Affenpocken angesteckt haben?

Die ersten Symptome bei Affenpocken können Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Schwellungen, Rückenschmerzen und Fieber sein.

Innerhalb von ein bis fünf Tagen nach der Ansteckung treten typischerweise Läsionen und Hautausschläge am ganzen Körper auf - an Händen, Gesicht, Füßen, Augen, Mund und Genitalien. Diese verwandeln sich schließlich in erhabene Beulen, die Blasen bilden; einige füllen sich auch mit weißer Flüssigkeit, bevor sie aufplatzen und verschorfen. Diese Flüssigkeit kann ansteckend sein.

Wer diese Symptome hat oder vermutet, dass sich mit dem Virus angesteckt zu haben, sollte den Kontakt mit anderen Menschen vermeiden und umgehend einen Arzt aufsuchen.

Wer sich mit dem Virus angesteckt, muss sich bis zur Erholung isolieren.

Das tritt in der Regel innerhalb von zwei bis vier Wochen ein. Aber Vorischt: Die Symptome können mit anderen Krankheiten - wie Herpes, Syphilis oder Windpocken - verwechselt werden. Daher ist es wichtig, so bald wie möglich einen Arzt aufzusuchen.

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