Amazon macht Prime um 40 % teurer: Wütende Kunden wollen Abo kündigen

Prime-Kunden dürfen mit einer Lieferung noch am selben oder dem kommenden Tag rechnen.
Prime-Kunden dürfen mit einer Lieferung noch am selben oder dem kommenden Tag rechnen. Copyright Steven Senne/AP
Copyright Steven Senne/AP
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Es gilt als eines der profitabelsten Unternehmen der Welt: Inmitten einer globalen Krise hat der Internetriese Amazon einen satten Anstieg der Preise für das Prime-Abonnement angekündigt - Kund:innen reagierten wütend.

WERBUNG

Amazon wird den Preis für das Abonnement Prime in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien anheben. Es ist eine Entscheidung, die zu Beginn des Jahres für den US-Markt für viel Kritik gesorgt hatte und jetzt auch in Europa bei vielen Kund:innen sauer aufstößt.

Zwar war mit dem Preisanstieg gerechnet worden, zahlreiche Menschen machten ihrem Ärger dennoch in sozialen Medien Luft. Mehr als 16.000 Tweets wurden bereits abgesetzt mit dem Hashtag AmazonPrime.

Im Einzelnen werden die Preise in Frankreich von 5,99 auf 6,99 Euro pro Monat und von 49 auf 69,90 Euro pro Jahr steigen. In Großbritannien von 7,99 Pfund auf 8,99 (ca. 10,60 Euro) und von 79 auf 95 Pfund (ca. 112 Euro). In Deutschland von 7,99 auf 8,99 Euro und von 69 auf 89,9 Euro. In Spanien und Italien von 3,99 auf 4,99 Euro pro Monat und von 36 auf 49,90 Euro pro Jahr.

Der Anstieg bei den Jahresabonnements beträgt somit teilweise mehr als 40 Prozent. Die neuen Preise gelten ab 15. September bei Abschluss eines neuen Abos oder bei Erneuerung nach diesem Datum. Für alle, die Amazon Prime monatlich bezahlen wird die Änderung also schnell zu Buche schlagen.

Das Unternehmen, welches als eines der profitabelsten weltweit gilt und dafür kritisiert wird, wenig Steuern zu bezahlen, begründet die Anhebung der Preise gegenüber französischen Kund:innen mit einem "Anstieg der Versandkosten", der durch die Erhöhung der Treibstoff- und Energiepreise ausgelöst werde. Auch die "Verpackungskosten" seien dadurch gestiegen.

In Deutschland sagte eine Sprecherin, dass vor allem die Inflation eine Rolle spiele. Angaben dazu, wie viele Abonnent:innen Amazon in den einzelnen Ländern hat, gibt es nicht.

Ein Amazon-Prime-Konto ermöglicht es Kund:innen, sich Produkte innerhalb eines Tages an die Haustür liefern zu lassen. In dem Abo enthalten ist zudem durch Prime Video eine Auswahl an Filmen, Serien, Musik und Videospielen enthalten. Hier konkurriert der Internetriese mit Streaming-Plattformen wie Disney Plus und Netflix.

"Als die Läden wegen Covid zu hatten, hat Amazon mehr Geld denn je gemacht", so @STJones, die die Preiserhöhung jetzt kritisiert.

"Amazons Nettoeinkommen lag 2021-22 bei 33,4 MILLIARDEN Dollar und dennoch glauben sie irgendwie, dass es in einer Lebenskostenkrise gerechtfertigt ist, die Kosten für #AmazonPrime von 80 auf 95 Pfund ohne zusätzliche Leistungen zu erhöhen? Können wir sie bitte dazu bringen, ihren gerechten Anteil an Steuern zu zahlen?", fragt @Figmentalmonkey.

"40 Prozent Preisansteig? Wollt ihr mich veräppeln...?", fragt eine französische Nutzerin und verspricht, ihr Abo zu kündigen.

Amazon steht regelmäßig in der Kritik für die offenbar miserablen Arbeitsbedingungen der Angestellten.

"Ich habe mein Konto gekündigt, mal sehen, ob das Leben schöner ist, wenn man weniger kauft."

Für viele ist die Erhöhung Anlass, Abos generell zu überdenken und zu kündigen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Schwarzer Freitag für Amazon: Die Mitarbeitenden streiken am 'Black Friday'

KI-Chatbots verbreiten Fake News zu den Europawahlen

US-Repräsentantenhaus billigt Gesetz zum Verbot von TikTok