Sonne, Wasser, Wind: Kasachstan setzt verstärkt auf die Natur zur Stromerzeugung

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Von Galina Polonskaya
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Kasachstan will bis 2060 kohlenstoffneutral werden. 40 km von Astana entfernt sorgen 29 Windräder für Strom. Weitere entstehen.

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Kasachstan hat sich das Ziel gesetzt, bis 2060 kohlenstoffneutral zu werden. In den vergangenen Jahren hat das Land den Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung auf vier Prozent erhöht. Das riesige Land setzt bei seiner Energiewende auf Sonne und Wind.

„Astana Expo 2017“ ist eine der größten Windkraftgebiete des Landes. 29 Windräder mit einer Gesamtleistung von 100 Megawatt erzeugen 40 km von Kasachstans Hauptstadt entfernt Strom.

Strom für rund 80 000 Wohneinheiten

Bagdat Oral, Vorsitzender von Caepco JSC, erläutert: „Untersuchungen bestätigen, dass die Leistungsfähigkeit der Windkraft in Kasachstan etwa 1 Billion Kilowattstunden pro Jahr beträgt. Die Möglichkeiten sind vorhanden, sie müssen mit einem ausgewogenen Ansatz entwickelt werden. In der Windanlage Astana beträgt die jährliche Erzeugung etwa 300 Millionen Kilowattstunden. Das entspricht dem Verbrauch von rund 80 000 Wohneinheiten.“

Die Windräder, die aus Europa hierhergebracht wurden, sind mit einer Frosterkennung ausgestattet und arbeiten sicher in den sehr heißen Sommern und kalten Wintern Kasachstans. euronews-Mitarbeiterin Galina Polonskaya sagt: „Der hier erzeugte Strom ermöglicht, den Treibhausgasausstoß um jährlich 270 000 Tonnen zu verringern."

Der Ökostrom wird in das landesweite Netz eingespeist. Der Staat sichert seine Rücknahme von Unternehmen für 20 Jahre zu. Seit 2018 gibt es in Kasachstan elektronische Versteigerungen, um Geldanlagen im Bereich der erneuerbaren Energien zu fördern.

Nurlan Kapenow, der Vorstandsvorsitzender von Kasachstans grüner Stiftung, betont: „An diesen elektronischen Versteigerungen haben mehr als 200 Unternehmen aus neun Ländern teilgenommen, mehr als 60 Verträge wurden unterzeichnet. Das bedeutet, dass Kasachstan wirklich internationale Anleger für grüne Energie anzieht.“

Weitere Windanlagen entstehen

Das Unternehmen Eni ist seit 1992 in Kasachstan vertreten. Vor vier Jahren begann Eni Plenitude through Arm Wind Geld in erneuerbare Energien zu stecken. Badamscha 1 im Raum Aktobe war die erste Windanlage, die das Unternehmen weltweit gebaut hat. In diesem Jahr ist die zweite Großanlage fertiggestellt worden.

„Als Unternehmen bringen wir Anlagemittel, Technologie und industrielle Möglichkeiten mit, um solche großen grünen Unternehmungen auf die Beine zu stellen, die mit den Zielen des Landes bei der Verringerung der Nutzung fossiler Brennstoffe und der Energiewende übereinstimmen", so Alex Stillavato von Eni Plenitude through Arm Wind.

Das Sonnenwärmekraftwerk SES Saran im Raum Karaganda gilt bei der Nutzung des Sonnenlichts als Vorreiteranlage Kasachstans. Gebaut wurde es vom deutschen Unternehmen Goldbeck Solar. Es wurde 2019 in Betrieb genommen und erzeugt jährlich mehr als 125 Millionen Kilowattstunden.

Jewgeni Grebennikow, Geschäftsführer von SES Saran LLP, sagt: „Die Einzigartigkeit dieser Unternehmung liegt in der Tatsache, dass dies das erste große Sonnenwärmekraftwerk in Kasachstan und in ganz Mittelasien ist. Das war die erste gute Nachricht für ausländische Geldanleger, in Kasachstan Geld in Sonnenenergie anzulegen."

Unsere Wissenschaft denkt auch darüber nach, wie man erneuerbare Energiequellen in Zukunft zu einem vollwertigen Ersatz für Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen machen kann.
Bolat Akchulakow
Energieminister von Kasachstan

Diese Solarzellen gehören zum heutigen Stand der Technik und haben keine Metallrahmen. Dadurch sammeln sich Schnee und Regen nicht auf der Oberfläche, sondern fließen in Richtung Boden.

„In Kasachstan gibt es etwa 130 Anlagen für erneuerbare Energien, und das Potenzial des Landes ist riesig", berichtet euronews-Mitarbeiterin Galina Polonskaya.

„Wir setzen auf Wind, Sonne und Wasser. Da gibt es große Möglichkeiten. Wir beobachten die technologische Entwicklung sehr genau. Unsere Wissenschaft denkt auch darüber nach, wie man erneuerbare Energiequellen in Zukunft zu einem vollwertigen Ersatz für Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen machen kann. Das ist die größte Herausforderung nicht nur für Kasachstan, sondern für die ganze Welt“, sagt Bolat Akchulakow, der Energieminister von Kasachstan.

Moschee in Astana gewinnt Strom aus der Sonne

Eine Moschee in Astana bezieht ihr gesamtes Licht und ihre Wärme aus ihren eigenen Solarzellen. Es sind auch solche vermeintlich kleinen Anlagen, die der Bevölkerung zeigen: In der Sonne steckt ganz viel Strom. Der Iman Raschid Alpisbajew erläutert: „Man nennt sie eine Öko-Moschee, weil sie sich selbst mit Strom versorgt. Das Größte ist, dass sie weder der Umwelt noch der Bevölkerung schadet, sondern nur Nutzen bringt.“

Das nächste Ziel Kasachstans lautet: Bis 2030 soll die erneuerbare Energie 15 Prozent der gesamten Stromerzeugung betragen.

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