Die Transsib - 9000 Kilometer durch Russland

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Von Euronews
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Jede zweite Nacht verlässt ein “Rossiya”-Zug Moskau. Eine Woche ist er unterwegs, bis er schließlich Wladiwostok erreicht. Es ist eine außergewöhnliche Reise. Viele kommen von weit her, um sie zu machen. Robert Bird, ein Tourist aus England, meint: “Das ist die längste Zugreise, die man machen kann. Man muss das tun, einfach weil es das gibt. Ich freu mich, dass ich im Zug sitze, mir die Landschaft ansehen kann und Orte kennenlerne, an denen ich noch nie gewesen bin. Ich finde das einfach spannend.”

Für Hunderte Passagiere ist der Zug ein Zuhause, weit weg von ihrem eigentlichen Zuhause: Sie schlafen, essen und genießen den begrenzten Komfort. Man versucht einfach, es sich für ein paar Tage so angenehm wie möglich zu machen – bis man schließlich seinen Zielbahnhof erreicht hat. Schaffnerin Irina Savina berichtet: “Nur ganz wenige Passagiere machen die Reise von Moskau nach Wladiwostok an einem Stück. Diejenigen, die das tun, sollten sich darauf mental vorbereiten. Eine ganz Woche in einem Zug kann anstrengend sein. Aber wir bieten alles Notwendige, um die Reise so angenehm wie möglich zu machen.

In der Ersten- und Zweiten Klasse gibt es Abteile, in denen zwei bzw. vier Reisende untergebracht sind. Die Abteile sind vor allem bei Touristen und Geschäftsreisenden beliebt, die zwischen den großen russischen Städten herumreisen und nicht das Flugzeug nehmen wollen. Mehr als 70 Haltestellen gibt es zwischen Moskau und Wladiwostok: Dort kann man sich dann die Beine vertreten und ein paar Sachen einkaufen. Viele Touristen machen einen Abstecher in die interessantesten Städte entlang der Strecke und steigen dann wieder in die Transsib.

Die Hartgesotteneren reisen in der billigeren Dritten Klasse, auch “Platzkart” genannt. Hier kommen die verschiedensten Leute zusammen. Die ganze Zeit sind sie zusammen in einem Großabteil. Inna Kryashevskih reist nach Kirov und erzählt: “Eine Zugreise ist eine gute Gelegenheit über verschiedene Dinge nachzudenken. Ich meine all die Sachen, für die in unserem Alltag keine Zeit bleibt.” Und ihre Tochter Dascha ergänzt: “Man schläft viel, man liest oder man bastelt ein bisschen herum. Wir haben auf der Zugreise Spielzeug und Schmuck gemacht.

Nicht jeder Mitreisende erweist sich als angenehme Begleitung – wer es auf der Fahrt mit dem Alkohol zu exzessiv treibt, für den ist die Reise an der nächsten Station zu Ende. Der Zugführer Wladimir Kosinov achtet darauf, dass es allen Passagieren gut geht und sie sich sicher fühlen. “Man kann viel über Russland lernen, wenn man in diesem Zug unterwegs ist – von Moskau nach Wladiwostok”, so Kosinov. “Wenn man die anderen Passagiere beobachtet, besonders die Russen, und sie kennenlernt, dann versteht man viel über uns und die geheimnisvolle “Russische Seele”.

Viele Touristen legen einen Stopp in Jekaterinburg ein, der historischen Stadt in Sibirien. Und ein paar Tage später steigen sie in Irkutsk aus dem Zug, um den Baikalsee zu sehen, den tiefsten See der Erde. Manche reisen dann von da aus weiter in die Mongolei und nach China. Für andere gehts weiter nach Wladiwostok, Russlands wichtigster Hafenstadt am Pazifischen Ozean. Egal, wohin es nun genau geht. Für diejenigen, die gerne reisen, ist die Transsib ein Erlebnis, das sie nicht verpassen sollten. Ein Engländer meist:”“Für mich ist das die abenteuerlichste Reise, die man in Europa und Asien machen kann. Es gibt keine Verspätungen, alles ist sehr angenehm. Ich könnte mir nichts besseres vorstellen – ich könnte hier für immer bleiben!”

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