Die aufregende Suche nach den Giganten der Meere

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Von Euronews
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Die Walhaie sind die Giganten der Meere, friedfertig durchkämmen sie die Ozeane. Euronews-Reporterin Katharina Kaun hat sich mit dem vom Aussterben bedrohten Tier näher bekanntgemacht: “Sie sind so groß wie ein Reisebus und wiegen so viel wie drei Elefanten. Die Rede ist vom größten Fisch der Welt: dem Walhai. In der dritten Ausgabe von „Philippine Life“ tauchen wir ab und machen wir uns auf die Suche nach den Meeresgiganten. Dafür sind wir in die Bucht von Donsol im Süden der Insel Luzon gefahren.”

Die größte Chance einen friedlichen Riesen in der Bucht zu finden, ist am Morgen. Viele der Butandings, wie ihn die Philippiner hier liebevoll nennen, halten sich mehrere Monate im Jahr an der Küste auf. An Bord der Banca ist auch WWF-Walhai-Experte David David. „Jeder Trip ist eine einzigartige Erfahrung. Sie sind so sanftmütig. Wenn man mit ihnen schwimmt, vergisst man den Rest der Welt.“

Die Walhaie verdanken den Namen ihrer Größe, sie sind aber keine Säugetiere, sondern Fische. Ihre Lieblingsspeise ist Plankton, das sind winzige Organismen, die im Wasser treiben. Guide Elmar Quizon nimmt den Touristen die Angst: „Auch wenn sie ein großes Maul haben, so ungefähr zwei Meter breit, das hängt je von der Länge des Walhais ab, können sie keine riesigen Objekte verschlucken, auch nicht uns, denn ihr Rachen ist sehr schmal.“

Die Entdeckung der Walhaie in der Region hat das Leben der Bewohner hier verändert. Vor über zehn Jahren führte WWF zusammen mit der Lokalregierung einen umweltfreundlichen Walhai-Tourismus ein. Joey Aquino hält nach den Riesentieren Ausschau:„Der Walhai hat Donsol verändert. Er hat uns eine neue Existenzgrundlage gegeben, besonders den Fischern, die davor nur vom Fischen leben mussten.“

Über die Riesen der Meere, die vom Aussterben bedroht sind, ist jedoch nur wenig bekannt. Damit sich das ändert, ist David fast jeden Tag draußen auf dem Meer, um die Walhaie zu fotografieren und anschließend in eine Datenbank aufzunehmen. David erklärt: „Die Hauptaktivität des WWF hier ist die Identifizierung der Walhaie anhand von Fotos. So können wir abschätzen, wie viele Walhaie sich jede Saison in Donsol aufhalten. Jedes einzelne Tier hat ein einzigartiges Muster, vergleichbar mit dem Fingerabdruck beim Menschen.“

So lässt sich jedes Tier anhand seines Punktemusters auf der Haut eindeutig erkennen. Dieses erinnert an einen Sternenhimmel, deshalb nutzen die Forscher eine abgewandelte Software, die einst für das Hubble-Weltraumteleskop entwickelt wurde. Fast 400 Tiere konnten so in den vergangenen sechs Jahren in Donsol identifiziert werden.

Aber warum kommen die friedlichen Riesentiere ausgerechnet in die Bucht von Donsol? Die Antwort darauf liefert der Mount Mayon, ein noch aktiver und einer der schönsten Vulkane der Welt. Jedes Jahr werden mit der Regenzeit wichtige Mineralien vom Vulkan über den Donsol-Fluss ins Meer gespült. Das lässt die Mangroven und somit auch das Plankton wachsen. Aber auch andere Meerestiere werden von der üppigen Planktonblüte angelockt.

Die Philippinen liegen mitten im Korallen-Dreieck, einem hochkomplexen Ökosystem. David unterstricht: “Forscher glauben, dass das Korallen-Dreieck die letzte große Herausforderung für die Wissenschaftler sein wird, denn hier gibt es die größte Artenvielfalt von Meeresbewohnern in der ganzen Welt.“

Die Korallen sind eine Spielweise für Groß und Klein – und sie sind die Kinderstube zahlreicher Fischarten. Tauchlehrer Bobby hat einen ganz speziellen Favoriten: „Für mich ist der Mantarochen der schönste Fisch der Region. Als ich zum ersten Mal getaucht bin, habe ich mich schon erschreckt, so groß war der. Ich dachte: ‘Oh mein Gott, träume ich’? Ich schaute also nur und entspannte mich dann, aber im ersten Moment war ich nervös, denn sie kommen so nah an dich heran.”

Katharina Kaun: “Wir kehren auf festen Boden zurück und begeben uns im dritten Teil von „Philippine Life“ auf eine Zeitreise in die Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes. Wir erforschen die 2000 Jahre alten Reisterrassen von Banaue, besuchen die frühere spanische Kolonialstadt Vigan und entdecken die Geheimnisse der Barockkirche in Paoay.”

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