Aserbaidschanische Traditionen: Glaskunst und Kupferhandwerk

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Von Monica PinnaSabine Sans
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In unserer neuen Serie Explore Aserbaidschan reisen wir durch das Land des Feuers. In dieser Folge geht es um alte Traditionen, die seit Jahrhunderten gepflegt und bewahrt werden.

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In unserer neuen Serie Explore Aserbaidschan stellen wir Ihnen das Land des Feuers vor. In der ersten Folge geht es um aserbaidschanische Traditionen: Wir erkunden die Wiege des aserbaidschanischen Handwerks in Sheki und Lahic entlang der alten Seidenstraße.

Sheki - alter Zwischenstopp für Kaufleute und Reisende

Die Hauptstadt Baku ist der Startpunkt der Entdeckungsreise: Erster Stopp ist Sheki, ein alter Zwischenstopp für Kaufleute und Händler am Fuße des Kaukasus-Gebirges. Die Architektur und Geschichte sind so einzigartig, dass Shekis Altstadt seit 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Die Seidenraupenzucht, der Handel mit Kokons und Rohseide waren das Hauptgeschäft in Sheki während des goldenen Zeitalters der Seidenstraße. Auch heute noch sind Seide und Handel wichtig in dieser pulsierenden Stadt.

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In Sheki steht Seide immer noch hoch im Kurseuronews

Karawanserei - die Herberge der Händler

Wenn man "Seidenstraße" hört, denkt man an eine Karawanserei, die traditionelle Herberge für Reisende. In Sheki findet man noch immer zwei wunderschöne Beispiele. Qafur Ramizli ist Experte für den Schutz des architektonischen und historischen Erbes beim Yuxari-Bash Reserve. Er führt die Reporterin und erklärt:

"Die Obere Karawanserei wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Damals gab es fünf Karawansereien in Sheki, aber nur zwei sind bis heute erhalten geblieben. Obwohl diese Karawanserei die kleinere ist, hat sie über 100 Zimmer." Früher habe es dort viele Leute gegeben, erzählt er weiter: "Händler aus anderen Ländern, Einheimische und Touristen, die Waren kaufen und verkaufen."

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Noch immer gibt es in Sheki 2 Karawansereieneuronews

Man kann Sheki nicht verlassen, ohne den beeindruckenden Khanspalast, die Sommerresidenz der Sheki-Khans, zu besichtigen. 

"Der Palast wurde 1762 vom Enkel des Chelebi Khan, Mamed Huseyn Khan, als Sommersitz zum Regieren gebaut. Die Bauarbeiten dauerten 10 Jahre", erzählt Qafur Ramizli. "Das Gebäude wurde in zwei Jahren errichtet, aber weitere 8 Jahre lang wurde es bemalt und dekoriert."

Shebeke: alter Glaskunst nach lokaler Technik

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Die Fenster des Khanspalasts sind nach einer lokalen Technik gefertigteuronews

Die Fenster des Palastes sind beeindruckend. Das Glas kam aus Italien über die Seidenstraße, es wurde mit einer lokalen Technik verarbeitet. Sie wird Shebeke genannt, eine von Shekis charakteristischen Zünften.

"Shebeke ist ein lokales Handwerk, bei dem Holz und Glas auf eine bestimmte Weise verbunden werden, ohne dass Nägel verwendet werden", weiß Qafur Ramizli zu berichten. Die Shebeke-Technik ist dank der lokalen Handwerker immer noch lebendig. 

Lahic - berühmt für seine Kupfer-Handwerkskunst

Auf der Reise nach Lahic durchquert die Reporterin eine ursprüngliche Landschaft, die einst von Händlern mit Pferden und Karawanen durchquert wurde. In der Kupferstadt sehen die engen Kopfsteinpflaster-Straßen, Werkstätten und Geschäfte noch genauso aus wie vor Jahrhunderten.

Lahic ist seit Jahrhunderten als Dorf der Handwerker bekannt, in dem über 40 Handwerksberufe ausgeübt werden. Aber erst die Kupferschmiede haben es berühmt gemacht. Das Geschäft von Kebleyi Aliyev wird seit Generationen vom Vater an den Sohn weitergegeben: Aber er ist besorgt, dass seine Kunst verloren gehen könnte.

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Kupferschmied Kebleyi Aliyev macht sich Sorgen um die Zukunft seines Handwerkseuronews

"Früher arbeiteten in dieser Werkstatt 15 bis 20 Kupferschmiede gleichzeitig", erzählt der Kupferschmied. "Jetzt bin ich der Einzige, der übrig geblieben ist. Meine Kinder helfen mir manchmal. Ich wünsche mir eine neue Generation, dass Kinder sich dafür interessieren, dieses Handwerk zu erlernen."

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