Freedom Rides und Bürgerrechte: Ein Besuch in Jackson, Mississippi

Porträts der Freedom Riders im Mississippi Civil Rights Museum
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Von Tim Gallagher
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Bei einem Besuch in Jackson, Mississippi, dem pulsierenden Herzen der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, erfahren Sie alles, was Sie über diese wichtige Zeit des politischen Wandels wissen sollten. Hier ist ein praktischer Reiseführer für die Tour durch die Stadt im Süden der USA.

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Jackson, Mississippi, stand in den 1950er und 1960er Jahren im Zentrum der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Als Heimat von Aktivisten wie Medgar Evers und Schauplatz einiger der landesweit bedeutendsten Proteste dieser Zeit war Jackson das Herzstück des Kampfes für Gleichberechtigung in den Vereinigten Staaten.

Von allen Städten des amerikanischen Südens erzählt Jackson sowohl die traurige Geschichte von Unterdrückung und Sklaverei als auch die inspirierende Geschichte vom Kampf gegen den Rassismus.

Auch heute noch kann der Ort der Sitzstreiks im Jahr 1963 besucht werden, die den damaligen Präsidenten John F. Kennedy veranlassten, gegen die Rassentrennung vorzugehen. Zugänglich ist auch der Greyhound-Busbahnhof, der durch die Freedom Rides aus dem Jahr 1961 berühmt wurde.

Durch die Stadt führt der Mississippi Freedom Trail. Wir haben ein paar Stationen herausgesucht, die Sie unbedingt besuchen sollten, um etwas über die bewegende Geschichte Jacksons zu erfahren.

Besuchen Sie das Haus eines Bürgerrechtsvorreiters im Medgar Evers Home Museum

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Das Haus von Emmett TillEuronews

Medgar Evers war ein Pionier der Bürgerrechtsbewegung, der in Jackson lebte. Als einer von vielen afroamerikanischen Männer, die im Zweiten Weltkrieg kämpften, kehrte Evers aus Europa zurück, wo er an der Landung in der Normandie teilgenommen hatte. Zuhause wurde er mit vorgehaltener Waffe aus dem Wahllokal verwiesen.

Daraufhin wurde Evers zum Bürgerrechtler und half bei der Organisation von Veranstaltungen zur Wählerregistrierung, um gegen die örtlichen Jim-Crow-Gesetze zu protestieren.

Eine seiner ersten bahnbrechenden Aktionen war der Boykott von Tankstellen, die schwarzen Amerikanern die Benutzung ihrer Toiletten verweigerten. Anschließend wurde Evers als Referent für die Nationale Vereinigung für die Förderung von Schwarzen tätig und kämpfte unermüdlich gegen die Rassentrennung im Bildungswesen.

Nachdem er eine Untersuchung über den Lynchmord an Emmett Till eingeleitet hatte, zog Evers den Zorn weißer Rassisten auf sich und wurde schließlich erschossen, als er T-Shirts mit der Aufschrift "Jim Crow Must Go" in sein Haus trug.

Das Haus, das Evers mit seiner Frau und seiner Familie bewohnte, wurde restauriert und ist heute ein Museum zu seinen Ehren. Es ist ein Muss auf Ihrer Reise nach Jackson, Mississippi.

Erfahren Sie die ganze Geschichte im Mississippi Civil Rights Museum

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Mississippi Civil Rights Museum, JacksonEuronews

Ein Besuch des Mississippi Civil Rights Museum in Jackson ist ein Muss für jeden Besucher des Civil Rights Trail. In diesem einzigartigen und bewegenden Museum können Sie die Geschichten der Bürgerrechtsbewegung mit den Augen derer sehen, die dabei waren.

In acht Galerien wird der Weg der Afroamerikaner vom transatlantischen Sklavenhandel bis heute erzählt, vom Wiederaufbau im Bürgerkrieg über Jim Crow, Brown v. the Board of Education und den Mord an Emmett Till.

Die persönlichen Berichte derjenigen, die von dieser kritischen Zeit betroffen waren, und die einzigartigen Artefakte, die ausgestellt sind, sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Darüber hinaus sorgt die wunderschöne Architektur und Kunst für ein meditatives Erlebnis.

Erleben Sie die Blueskultur hautnah in lokalen Bars

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Live-Musikveranstaltungen sind in Jackson an der TagesordnungEuronews

Man kann nicht über Bürgerrechte sprechen, ohne den Blues zu erwähnen - das Genre, das den Erfahrungen, die Schwarze im Süden des Landes durchmachen mussten, eine Stimme gab.

Das Mississippi-Delta ist die Geburtsstätte des Blues, und in Jackson gibt es einige klassische Juke Joints und Blues-Bars, die den Geist des Blues lebendig halten.

Einst war der Farish Street Historic District das Herz der afroamerikanischen Kultur, und obwohl er heute nur noch ein Schatten seines früheren Glanzes ist, können Sie dort immer noch den authentischen Juke Joint F. Jones Corner besuchen.

F. Jones Corner serviert klassische Wohlfühlkost, die Sie in einer gemeinschaftlichen Atmosphäre genießen können. Dazu gibt es Auftritte lokaler und regionaler Blues Acts, die die Musik an diesem denkmalgeschützten Ort lebendig halten.

Im Hal & Mal's, einem weiteren Stammlokal der Region, finden regelmäßig Live-Musikveranstaltungen statt, während die Gäste mit köstlicher Südstaatenküche verwöhnt werden. Dies ist ein Muss für alle Touristen, die die wahren Geschmäcker Jacksons kennenlernen möchten.

Besuchen Sie den Farish Street Historic District

Die Farish Street, die einst das größte Zentrum für Geschäfte von Schwarzen in Mississippi war, ist heute ein Denkmal für das kulturelle und soziale Leben der Afroamerikaner während der Rassentrennung.

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Im Nachkriegsboom der 1940er- und 1950er-Jahre wimmelte es in der Farish Street nur so von Kundschaft. Denn die schwarzen Einwohner von Mississippi bauten ihre eigene Gemeinde und ihre eigenen Geschäfte auf, da sie durch die Jim-Crow-Gesetze von weißen Bereichen ausgeschlossen wurden.

Infolge des Civil Rights Act von 1964 zogen viele Afroamerikaner mit ihren Geschäften in andere Gegenden, was trotz zahlreicher Wiederbelebungsversuche zum Niedergang des Viertels führte.

Die Farish Street steht nach wie vor im National Register of Historic Places und verfügt über Gedenkmarkierungen an bedeutenden Gebäuden wie dem Alamo Theatre.

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