Kappadokien, eine Region der Naturwunder in der Zentraltürkei

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Von Cinzia RizziSabine Sans
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Die meisten touristischen Stätten der Türkei, wie Kappadokien, sind nicht vom jüngsten Erdbeben betroffen. Besucher aus aller Welt sind dort weiterhin willkommen, auch um beim Wiederaufbau der betroffenen Regionen zu helfen.

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Die Türkei ist aufgrund des verheerenden Erdbebens im Südosten des Landes in einer schwierigen Phase. Einnahmen aus dem Tourismussektor sind wichtig, und die meisten touristischen Stätten des Landes, wie Kappadokien, sind von dieser großen Tragödie nicht betroffen. Besucher aus aller Welt sind dort weiterhin willkommen, auch um beim Wiederaufbau der betroffenen Regionen zu helfen.

Lava, Asche, Regen, Wind und Eis sind die "Künstler", die Kappadokien, diese Region der Naturwunder in der Zentraltürkei, über Millionen von Jahren geformt haben.

Seine Feenkamine - kegelförmige Gebilde, die bis zu 45 Meter hoch werden können - sind in der ganzen Welt berühmt.

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Die berühmten Feenkamine in der Türkeieuronews

Wenn die Natur der erste Künstler war, der das Land geformt hat, so schuf der Mensch den Rest von dem, was heute als nationaler Schatz gilt.

Das Freilichtmuseum Göreme, das seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist ein Meisterwerk des byzantinischen Klosterlebens. Alle Kirchen, Kapellen und Klöster wurden in den Fels gehauen.

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In den Fels gehauene Kircheeuronews

Im Inneren der Dunklen Kirche, einer der beeindruckendsten, sind die Wände mit wunderschönen Fresken geschmückt. Wie durch ein Wunder haben die Farben ihren ursprünglichen Glanz bewahrt, dank der Technik, die damals angewandt wurde, wie Asım Çiftçi, Fremdenführer im Freilichtmuseum von Göreme, uns erzählt: "Diese Kirche zeigt die Farben unserer Region, alles ist sehr gut erhalten. Es ist alles original, nichts wurde restauriert. Alles ist natürlich: die Farben, die natürlichen Pigmente, der frische Kalk. Die Lasur wurde aus wilden Taubeneiern hergestellt. Sie stellten eine Art Leim her, und als sie alle Fresken nach dem Trocknen fertiggestellt hatten, vervollständigten sie sie mit der Lasur."

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Beeindruckende Fresken in den Höhlenkircheneuronews

Ein weiteres Highlight, wenn auch weniger bekannt, ist der Wein aus Kappadokien. Der Geschichte nach ist die Region ein Teil des Kaukasus, der als Geburtsort des Weins gilt.

Bereits in der Bronzezeit soll hier mit dem Weinbau begonnen worden sein. Der einzigartige Charakter der Weine aus Kappadokien ergibt sich aus dem Boden, wie Doğukan Başbilir, Produktionsleiter der Turasan Winery, erklärt: "Es gibt viele Böden, die aus vulkanischer Asche bestehen, die Tuffböden. Das ist der Boden, auf dem die Weinberge wachsen. Das ergibt viele Aromen, viel Säure und Mineralität."

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Der türkische Wei´ßwein ist bekannt für seine Mineralitäteuronews

Kappadokien ist vor allem für die Qualität seiner Weißweine bekannt, die aus den für die Region typischen Emir-Trauben hergestellt werden. Dieser Wein hat eine blassgelbe Farbe, duftet nach Blumen, Äpfeln und im Hintergrund kann man auch Asche riechen, was auf den Boden zurückzuführen ist.

Beliebte Aktivitäten: Heißluftballonfahren, Radfahren und Wandern

Heißluftballonfahren, Radfahren und Wandern sind einige der beliebtesten touristischen Aktivitäten. Dazu gehört auch das Reiten, eine ganzjährige Aktivität in Katpatuka, was in einer Interpretation "Land der schönen Pferde" bedeutet.

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Euronews-Reporterin Cinzia Rizzi erkundet per Pferd die felsige Gegendeuronews

Pferde sind die besten Führer in diesem felsigen Gelände und ermöglichen es Ihnen, Orte zu besuchen, die mit dem Reisebus oder dem Auto nicht erreichbar sind.

Ein weiteres Muss in Kappadokien ist die Erkundung des jahrhundertealten Tunnelnetzes, das Dutzende Meter unter dem Meeresspiegel liegt. In der Region gibt es rund 200 unterirdische Städte, die aus dem weichen Vulkangestein gemeißelt wurden. Nur wenige von ihnen sind für Besucher geöffnet. So wie Kaymaklı, die älteste Stadt.

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Unterirdische Städte dienten früher als Schutz vor Feindeneuronews

"Diese unterirdische Stadt ist etwa 4000 Jahre alt", sagt Levent Yüce, Touristenführer in Kaymaklı. "Zur Zeit der Hethiter lebten hier etwa 2000 Menschen, aber nur in Kriegszeiten, um sich vor ihren Feinden zu schützen."

In dieser unterirdischen Stadt gibt es fast 100 Tunnel.

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