Hoffnung auf konstruktive Gespräche: Athen erwartet Erdogan-Besuch

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Die Kommunikationskanäle offenhalten und konstruktive Gespräche führen, trotz vieler strittiger Themen: Das sind die griechischen Erwartungen an den Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag und Freitag in Athen. Auf dem Programm stehen der türkisch-europäische Flüchtlingspakt, die bilateren Beziehungen und das Thema Sicherheit. So ist die Zypern-Frage weiterhin strittig. Auch über die Kooperationen, unter anderem im Bereich Wirtschaft und Transport, soll gesprochen werden.

Aber bei dem Besuch geht es auch um positive Bilder, so Konstantin Filis von der Pantion Universität in Athen. Die Türkei leide unter den Spannungen mit anderen EU-Staaten. Dazu kämen die sich negativ entwickelnden Beziehungen zu den USA. Angesichts dessen wolle die Türkei mit dem Besuch zeigen, dass das Land die Isolation überwinde und einen Neuanfang wagen.

Es wird erwartet, dass Erdogan die Sprache auch auf acht türkischen Soldaten bringen wird, die nach dem gescheiterten Putsch in der Türkei im vergangenen Jahr nach Griechenland geflohen waren.

Der türkische Präsident könne offenbar nicht verstehen, dass Griechenland ein Rechtsstaat sei, in dem Gewaltenteilung gelte, so Filis. Er wolle die Auslieferung der acht Soldaten erwirken, um daraus einen Präzedenzfall für ähnliche Fälle in anderen europäischen Staaten zu machen.

Im Vorfeld des Besuchs wurden in der vergangenen Woche neun Türken verhaftet, die im Verdacht stehen, der linksextremen DHKP-C anzugehören. Das Polizeiaufgebot zum Erdogan-Besuch ist hoch. Mindestens 3000 Beamte sollen laut Sicherheitskreisen während des zweitägigen Besuchs im Einsatz sein.

Dazu Giannis Giaginis, vom euronews-Büro in Athen: "Die griechische Hauptstadt gleicht einer Festung. Etwa 200 türkische Polizisten werden im Land erwartet. Einige sind bereits seit Dienstag da, sie überprüfen alle Orte, die Erdogan und sein Konvoi passieren werden, darunter auch das Denkmal des unbekannten Soldaten hinter mir. Dort wird der türkische Präsident zum Beginn seines Besuchs einen Kranz niederlegen."

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