Mehr Schutz von Anlegern in Europa durch MiFID2

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Von Stefan Grobe
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In der Europäischen Union sind neue weitreichende Vorschriften für die Finanz- und Kreditbranche in Kraft getreten, im Fachjargon MiFID2.

Das sind rund 10.000 Seiten juristische Texte, die alles in den Schatten stellen, was bisher an Regulierung über die Branche niederging.

Hauptziele sind besserer Anlegerschutz und mehr Transparenz.

Das hört sich gut an, meint Marc-Olivier Herman, Experte bei Oxfam. Allerdings müssten die Regulierungsbehörden auch willens sein, diese starken Werkzeuge auch einzusetzen gegen die Akteure, die unverantwortlich handeln.

Die Richtlinie soll etwa verhindern, dass Berater den Anlegern Produkte aufschwatzen, ohne sie vorher vor Risiken zu warnen.

In der Branche sieht man die Richtlinie positiv.

Eine Sprecherin des belgischen Bankenverbandes erklärt, die Institute hätten alle Anstrengungen unternommen, um die neuen Regeln umzusetzen.

Dazu gehörten Änderungen im Computersystem und von Produkten und Dokumenten sowie die Ausbildung von Mitarbeitern.

All dies habe viel Geld gekostet. Aber am Ende stehe der Schutz von Kunden und Investoren, und das sei zu unterstützen.

Als Lehre aus der Finanzkrise soll auch der Hochgeschwindigkeitshandel an der Börse stärker überwacht werden.

Der deutsche Privatbankenverband BdB rechnet mit einmaligen Umstellungskosten von bis zu einer Milliarde Euro allein für die deutschen Banken.

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