Italien-Wahl eine Warnung für Juncker, Merkel & Macron

Luigi Di Maio, Chef der Fünf-Sterne-Bewegung
Luigi Di Maio, Chef der Fünf-Sterne-Bewegung Copyright REUTERS/Alessandro Bianchi
Von Stefan Grobe
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Doppelte Wirtschafts- und Flüchtlingskrise war explosives Gemisch für italienische Wähler.

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Ein italienisches Café gegenüber der EU-Kommission in Brüssel. Hier ist man über das Wahlergebnis im Heimatland bestürzt angesichts der massiven Zugewinne für anti-europäische Parteien.

Bislang galt Italien stets als ein Land mit einem unbändigen Europa-Enthusiasmus.

Doch das ist scheinbar lange her.

Wer hat Schuld daran?

Angela Merkel sei eine der Hauptverantwortlichen, sagt ein Café-Gast. Sie habe den anderen EU-Partnern ihre Flüchtlingspolitik aufgedrängt, ohne vorher darüber eine Diskussion geführt zu haben.

Ein anderer glaubt nicht, dass sich die Italiener zu Anti-Europäern entwickelt hätten. Stattdessen warteten die Menschen auf Antworten von den Politikern. Mit dem Wahlergebnis wollten die Menschen den Politikern Beine machen.

Fehlende wirtschaftliche Perspektiven und die Flüchtlingsfrage waren demnach ein explosives Gemisch.

Das sei ein Trend in Europa, wie schon beim Brexit, sagt die sozialdemokratische Europaabgeordnete Céline Kyenge.

Leider brächten die Menschen die Sozial- und Wirtschaftsprobleme direkt mit der Immigration in Verbindung.

Die Anti-Europäer im Europ aparlament sehen sich im italienischen Wahlergebnis bestätigt. Etwa Jan Zahradil aus der Tschechischen Republik.

Die Populisten in Italien wollten nicht länger den Weg der stärkeren europäischen Integration gehen.

So wie unsere ist ihre Hoffnung, dass diese Botschaft von Juncker, Merkel und Macron gehört wird.

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