Kraftvoll und leidenschaftlich: Kyung Wha Chung spielt Brahms

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Sir Antonio Pappano leads Kyung Wha Chung and the Santa Cecilia orchestra
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Von Euronews
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Kyung Wha Chung, eine der brillantesten Violinistinnen ihrer Generation, feiert in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag mit einer Reihe von Konzerten. Darunter auch Brahms Violinkonzert, der Mount Everest des Geigenrepertoires.

Brahms Violinkonzert gilt als Mount Everest des Repertoires. Die südkoreanische Geigenvirtuosin Kyung Wha Chung stellt sich der Herausforderung gemeinsam mit dem Orchester der Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter der Leitung von Sir Antonio Pappano.

Der Brite ist seit 2002 Musikdirektor des Royal Opera House in London und seit 2005 in derselben Position bei dem Orchester der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom tätig.

Kyung Wha Chung ist eine der brillantesten Violinistinnen ihrer Generation. Die Ausnahmegeigerin, die in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag mit einer Reihe von Sonderkonzerten feiert, blickt auf eine bewegte Karriere zurück. Auf der Bühne ist sie in ihrem Element.

Kyung Wha Chung: "Das ist mein Raum, ich spüre, dass ich dorthin gehöre. Und ich kann alles sagen, was ich auf der Seele habe, weil Musik ohne Worte ist. Leidenschaft, Wut, Trauer - all das das kann ich mit der Geige ausdrücken - und es geht direkt in die Herzen und Seelen der Menschen. Man weint vor Schmerz - und man weint vor Freude."

Eine überschäumende Leidenschaft, die der Dirigent Antonio Pappano folgendermaßen erklärt. "Es ist ein Leben, das ganz der Musik gewidmet ist. Ihr Klang enthält all diese Erfahrungen, alle die Momente, in denen sie auf der Bühne stand, in denen sie übte, mit anderen Musikern zusammen war."

Ein erstaunliches Comeback

2005 stand jedoch die Karriere der Geigerin vor einem jähen Ende. Kyung Wha Chung litt unter einer plötzlichen Unbeweglichkeit ihres linken Zeigefingers - vermutlich infolge einer Überdosis Cortison nach der Behandlung einer Schwellung- und konnte nicht mehr Geige spielen. Doch dann das Wunder: Fünf Jahre später erlebte sie ein erstaunliches Comeback.

"Es war ein Glück im Unglück", sagt Kyung Wha. "Ich fing an, in meinem Kopf zu spielen: die Musik, die Fingersätze, der Bogen, die Phrasierung, die Klangfarben. Ich arbeitete die ganze Zeit. Als ich jung war, konnte ich das nicht ohne die Geige.

Das Violinkonzert in D-Dur op. 77 von Johannes Brahms ist sein einziges Violinkonzert und zählt zu den bekanntesten Werken dieser Gattung. Mit Brahms am Dirigentenpult und Joseph Joachim, einem der bedeutendsten Geiger seiner Zeit, als Solisten, wurde das Werk am Neujahrstag 1879 im Gewandhaus in Leipzig uraufgeführt.

Der Schlusssatz präsentiert ein effektvolles Rondo mit ungarisch gefärbten Tanzthemen. Für die Violinistin eine reine Freude: "Der letzte Satz ist Zigeunermusik. Es klingt so ungarisch. Ich sagte mir, ich muss diesen ungarischen Klang im letzten Satz unbedingt hervorheben. Ich sprach darüber mit Pappano, und er wusste sofort, was ich meinte. Seine Augen leuchteten."

Kyung Whas neues Doppel-CD "Beau soir" erscheint am 23. März.

Die in diesem Beitrag gezeigten Konzertaufnahmen von Sir Antonio Pappano und Kyung Wha Chung wurden von Warner Classics zur Verfügung gestellt.

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