Mit Kanonenschüssen und Sirenen ehrten die Libanesen die zehn Feuerwehrleute, die bei der Explosion am 4. August im Einsatz zu Tode kamen. Auf Händen trugen mehrere Soldaten je einen der in die Staatsflagge eingehüllten Särge – knapp zwei Wochen nach dem Unglück im Hafen der libanesischen Hauptstadt.
Vermutlich falsche Einschätzung der Lage
Das Ausmaß der Katastrophe - so wurde erst jetzt bekannt - schien anfangs nur unzulänglich bekannt: Der Einsatzleiter der Feuerwehr, Raymond Farah nahm nach der ersten Explosion den Notruf entgegen. Er schilderte bei Al Jarzeera, wie schwierig es war, die Gefahrenlage einzuschätzen:
Wie sich nachher herausstellte, endete der Einsatz für mehrere Feuerwehrleute tödlich.
Feuerwehr auf Extremeinsätze vorbereitet
Die Feuerwehr im Libanon hatte regelmäßig Einsätze mit internationalen Verbündeten trainiert. Rund einen Monat vor der verheerenden Explosion hatten die Vereinten Nationen noch ein Video über eine gemeinsame Einheit mit österreichischen Einsatzkräften veröffentlicht:
Internationale Hilfe für Beirut
Eine Woche nach der internationalen Geberkonferenz der Vereinten Nationen, bei der die Staatengemeinschaft eine Soforthilfe über 300 Millionen Euro vereinbart hat, mehren sich die Hilfsaktionen weltweit. Der Fußballklub Olympique Marseille etwa möchte die Einnahmen aus dem Trikotverkauf an das Rote Kreuz im Libanon spenden:
Die Explosion am 4. August wurde durch 2750 Tonnen im Hafen gelagertes Ammoniumnitrat ausgelöst. Dabei wurden über 150 Menschen getötet und 5000 Personen verletzt. Weite Teile der Beiruter Hafenstadt sind zerstört, hunderttausende Anwohner sind seitdem obdachlos.