Demonstranten halten Plakate mit einem Photo des Oppositionellen Ousmane Sonko

Video. Hupen und Topfschlagen: Studierende protestieren gegen Präsident Macky Sall in Dakar

Hunderte Studierende veranstalteten am Mittwochabend um Punkt 20 Uhr ein ohrenbetäubendes Protestkonzert. Minutenlang schlugen sie auf Kochtöpfe, Deckel und andere Küchengeräte, um "so viel Lärm wie möglich zu machen".

Hunderte Studierende veranstalteten am Mittwochabend um Punkt 20 Uhr ein ohrenbetäubendes Protestkonzert. Minutenlang schlugen sie auf Kochtöpfe, Deckel und andere Küchengeräte, um "so viel Lärm wie möglich zu machen".

Zu diesem lautstarken und anderen Protesten gegen Präsident Macky Sall hatte Oppositionsführer Ousmane Sonko aufgerufen, nachdem die Wahllisten seiner Koalition für die Parlamentswahlen im Juli für ungültig erklärt worden waren.

"Ganz Senegal soll lärmen und Macky Sall soll verstehen, dass die Senegalesen weder mit seinen diktatorischen Bestrebungen noch mit seinem verhängnisvollen Plan einer dritten Amtszeit einverstanden sind", hatte Sonko am Montag erklärt. Die Opposition sagt dem Präsidenten nach, dass er 2024 erneut kandidieren will. Sall hält das Thema im Unklaren.

Seit der Verfassungsrat am 3. Juni die Ungültigkeit der nationalen Liste des Bündnisses "Yewwi Askan wi" für die Parlamentswahlen am 31. Juli bestätigt hat, nehmen die Spannungen im Senegal zu.

Der Hauptoppositionelle Ousmane Sonko, Dritter der Präsidentschaftswahlen 2019 und erklärter Kandidat für die Präsidentschaftswahlen 2024, und andere Oppositionsfiguren wurden dadurch aus dem Rennen geworfen.

Die Opposition fordert die Wiedereinsetzung der Liste und drohte damit, die Wahlen zu verhindern. Sie hatte für den 17. Juni zu Demonstrationen aufgerufen, doch die Behörden verboten die Versammlungen mit der Begründung, dass es zu Unruhen kommen könnte.

In Dakar und der südlichen Region Casamance kam es daraufhin zu Zusammenstößen mit der Polizei , die nach Angaben der Opposition drei Todesopfer forderten und zu über 200 Festnahmen führten.

Am Mittwoch forderten elf zivilgesellschaftliche Organisationen den UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf friedliche Versammlung und Vereinigungsfreiheit, Clément Nyaletsossi Voule, auf, "zu handeln und eine Mission nach Senegal zu organisieren, um den schweren Verstößen gegen das Recht auf friedliche Versammlung ein Ende zu setzen".

Ousmane Sonko rief die Senegalesen erneut dazu auf, am 29. Juni gegen die Staatsmacht zu demonstrieren.

Weder die Opposition noch die Behörden haben Anzeichen für eine Kompromissbereitschaft erkennen lassen, sodass trotz verschiedener Aufrufe zum Dialog von außenstehenden Persönlichkeiten eine Eskalation befürchtet wird.

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