Ein brasilianischer Kardinal mit deutschen Wurzeln

Wäre die Größe der Diözese der Maßstab für die Papstwahl – dann käme das neue Kirchenoberhaupt aus Brasilien. Claudio Kardinal Hummes leitet seit 1988 in Sao Paulo das mit rund 8 Millionen Gläubigen weltgrößte Bistum. Der Erzbischof ist ein Sohn deutscher Einwanderer. In den Elendsvierteln der Metropole folgt der Franziskaner den humanistischen Regeln seines Ordens:” …den Armen helfen, mit ihnen solidarisch sein, das ist eine Herausforderung für die Kirche und für Menschen guten Willens, gerade dort, wo soviel Reichtum ist.”
Mitte der 90er Jahre – inzwischen Erzbischof – vertrat er in der Auseinandersetzung mit der in Lateinamerika entstandenen “Theologie der Befreiung” strikt die Positionen des Vatikan. Das heisst, auch er verurteilte deren Vertreter zum Schweigen.Papst Johannes Paul II. erhob Hummes 2001 zum Kardinal.In allen innerkirchlichen Fragen folgt Kardinal Claudio Hummes getreu den konservativen Regeln, die für das verstorbene Kirchenoberhaupt charakteristisch waren.