Der Weltklimavertrag: Erfolg ungewiss

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Von Euronews
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Am vergangenen Samstag, nur wenige Wochen vor dem Ende des bisher wärmsten je gemessenen Jahres, konnte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius in

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Am vergangenen Samstag, nur wenige Wochen vor dem Ende des bisher wärmsten je gemessenen Jahres, konnte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius in seiner Rolle als Vorsitzender der Pariser UN-Klimakonferenz verkünden:

“Der Klimavertrag von Paris ist angenommen.”

Nous sommes en train de vivre un moment historique : l'#AccordDeParis est adopté ! #COP21pic.twitter.com/xJ1I3Mk3BB

— COP21 – Paris 2015 (@COP21) 12. Dezember 2015

Sechs Jahre nach dem Fiasko von Kopenhagen herrschte nun Erleichterung. Allein die Interessen von fast 200 Staaten unter einen Hut gebracht zu haben, ist schon mal ein Erfolg.

Der Weltklimavertrag soll nun dabei helfen, den Klimawandel in den Griff zu bekommen. Die Atmosphäre soll sich bis zum Jahr 2100 und verglichen mit dem vorindustriellen Zeitalter maximal um zwei Grad erwärmen, am besten aber nur um 1,5 Grad.

Die Zusagen, die die Länder vor dem Gipfel bezüglich der Treibhausgaseinsparungen gemacht hatten, würden im Moment dazu führen, dass sich die Erde bis 2100 um drei Grad erwärmt.

Jetzt soll der Anstieg des Treibhausgas-Ausstoßes so schnell wie möglich gebremst werden. Ab 2050 soll es dann ein Gleichgewicht geben zwischen dem Ausstoß und der natürlich Absorption der Gase, etwa durch Wälder und Meere.

Der Vertrag sieht vor, den Fortschritt auf dem Weg zu den Zielen alle fünf Jahre zu überprüfen. Erstmals wird allerdings erst 2023 Bilanz gezogen. Bei jeder Prüfung soll es Verbesserungen geben.

Auch die Forderungen nach finanziellen Hilfen für Entwicklungsländer fanden Eingang in den Vertrag.

Ab dem Jahr 2020 müssen die reichen Länder pro Jahr 100 Milliarden Dollar an ärmere Länder zahlen. 2025 wird diese Summe angepasst und erhöht.

Der Vertragstext erkennt auch Schäden und Verluste an, die Ländern durch den Klimawandel entstehen. Von möglichen Kompensationen ist allerdings nicht die Rede.

Nicht enthalten sind Sanktionen bei Nichteinhaltung. Der Vertrag ist nur teilweise bindend. Vor allem aber unterstreicht er die Bedeutung, den Preis für Kohle anzuheben, um die Energiewende zu beschleunigen. Der Vertrag tritt 2020 in Kraft.

Der Vertragstext auf Englisch
Website des UN-Klimagipfels in Paris

195 pays adoptent le premier accord universel sur le climat : l'#AccordDeParishttps://t.co/OMeTE1ttvc#COP21pic.twitter.com/8XiZogtSin

— COP21 – Paris 2015 (@COP21) 13. Dezember 2015

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