Stabilitätsrisiken: Bank of England lässt Kreditzügel locker

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Nach dem “Brexit”-Votum sieht die britische Notenbank jede Menge Stabilitätsrisiken für den britischen Finanzsektor.

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Nach dem “Brexit”-Votum sieht die britische Notenbank jede Menge Stabilitätsrisiken für den britischen Finanzsektor. Damit die Kreditvergabe nicht austrocknet, setzte die Notenbank eine wichtige Kreditregel für die Banken mit sofortiger Wirkung aus.
Die Banken müssen für Darlehen weniger Geld zur Absicherung zurücklegen und könnten so – theoretisch – bis zu 179 Milliarden Euro an zusätzlichen Krediten vergeben.

So the Bank of England's latest systemic risk survey was pretty unequivocal about the number one risk out there. pic.twitter.com/WN6kmCba3n

— Rupert Seggins (@Rupert_Seggins) 5 juillet 2016

Mark Carney, Präsident der Bank of England (BoE):

“Zusammen mit den bereits starken Bilanzen der britischen Banken bedeutet diese Aktion: Unternehmen und Haushalte, die in der Post-Brexit tragfähige Konzepte durchziehen wollen, können sicher sein, dass der Finanzsektor sie unterstützt.”

Der „antizyklische Kapitalpuffer“, den Banken derzeit vorhalten müssen, geht von bisher 0,5 Prozent auf null Prozent. Die BoE geht davon aus, dass dieser zusätzliche Kapitalpuffer bis mindestens Juni 2017 ausgesetzt bleibt. Das Instrument bezieht sich auf bestimmte Forderungen der Banken und dient grundsätzlich dazu, Übertreibungen bei der Kreditvergabe vorzubeugen.

Davon kann zur Zeit keine Rede sein.

Mark Carney:

“In dieser Anpassungsphase kann die Bank of England trotz aller Bemühungen die Wogen nicht völlig glätten.”

Einige Risiken für die britische Wirtschaft hätten bereits begonnen, sich zu manifestieren. Das schwache britische Pfund dürfte die britische Wirtschaft unterdessen stützen, sagte Carney.

And here is latest Current Account chart in all its horror from the Bank of England. Why £ should fall further pic.twitter.com/6luIU1ZTc2

— A Evans-Pritchard (@AmbroseEP) 5 juillet 2016

Laut Finanzstabilitätsbericht sieht die Bank of England (BoE) nach dem “Brexit”-Votum vor allem Risiken für die Finanzierung des hohen Leistungsbilanzdefizits, im stockenden Kapitalzufluss aus dem Ausland in den Immobiliensektor, im Pleiterisiko hoch verschuldeter Privatleute, im verhaltenen Wachstum der Weltwirtschaft und in klapprigen Finanzmärkten im Härtetest.

Bank of England's sterling chart, both vs $ and trade weighted: pic.twitter.com/DaGtXBwPfC

— Faisal Islam (@faisalislam) 5 juillet 2016

Nach dem “Brexit”-Votum hatte sich laut Umfragen (YouGov und Centre for Economics and Business Research) der Anteil der pessimistischen Unternehmen fast verdoppelt, von 25 auf 49 Prozent.

Sigrid Ulrich mit dpa, Reuters

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