Woher bekommen Hurrikane ihre Namen?

Harvey, der erste Sturm der atlantischen Hurrikansaison, hat mindestens 51 Menschen das Leben gekostet. Die Schäden der noch andauernden Naturkatastrophe werden auf über 160 Millionen Euro geschätzt.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der Name “Harvey” mit Zerstörung und Chaos assoziiert wird, wie zuvor schon Katrina, Hugo, Sandy und Rita.
Doch woher stammt diese Namensgebung?
Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat Namen für tropische Wirbelstürme in vielen Regionen der Welt abgesegnet, darunter die Karibik, der Golf von Mexiko, die Nordatlantikregion und der Region südwestlichen Indischen Ozean.
Verantwortliche jeder Region reichen bei der Organisation jedes Jahr eine alphabetisch sortierte Namensliste ein.
Die Namen sollen den Menschen vertraut sein. So kamen beispielsweise Bakung und Flamboyan in Indonesien und Freddy, Sean und Iggy in Australien zustande.
Das Ziel ist es, die Kommunikation im Krisenfall zu vereinfachen.
Bevor die Namensgebung eingeführt wurde, zählte die zeitliche Abfolge der Wirbelstürme in einem Jahr. Um sie auseinanderzuhalten, wurden sie nach ihrer geografischen Position benannt. Mit dem Erfolg, dass es Bezeichnungen wie ‘Hurrikan 12.8° nördliche Breite und 54.7° westliche Länge’ kam.
Vor allem wenn es mehrere Stürme zur gleichen Zeit gab, sorgte das oft für Chaos.
Die WMO führte daraufhin die Vergebung simpler und deutlicher Namen ein.
Frau, Mutter oder Ex? Woher stammen die Namen?
Nach Angaben der zwischenstaatlichen Einrichtung sind Hurrikane nicht nach bestimmten Personen benannt. Doch das war nicht immer so…
Um 1950 war es unter Meteorologen üblich, Wirbelstürmen den Namen der Mutter, der Frau, der Schwester oder sogar einer Ex-Freundin zu geben.
Beweis genug ist die offizielle WMO-Liste: Dort werden bis 1979 nur Frauennamen geführt. Um geschlechtsspezifische Diskriminierung zu verhindern, erhalten Stürme heutzutage abwechseln Männer- und Frauennamen.
Wirbelstürme mit Frauennamen sind tödlicher
Laut einer Studie der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS) aus dem vergangenen Jahr, sind “Hurrikane mit Frauennamen tödlicher. Offenbar werden sie als harmloser eingeschätzt und führen zu weniger Katastrophenvorsorge.”
Auch Wahrnehmungstest bestätigten das. Den Testpersonen wurde Hurrikane mit den Namen ‘Alexander’ und ‘Alexandra’ präsentiert. ‘Alexander’ wurde durchgängig gefährlicher eingestuft.