Affäre um Wahlkampf-Spenden aus Libyen: Mutmaßlicher Sarkozy-Vertrauter verhaftet

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Von Carolin Kuter
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Der französische Geschäftsmann Alexandre Djouhri ist in London verhaftet worden. Ihm wird vorgeworfen, dabei geholfen zu haben, den Sarkozy-Wahlkampfs 2007 mit illegalen libyschen Geldern finanziert zu haben.

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In London ist ein mutmaßlicher Vertrauter des ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy verhaftet worden. Wie die Polizei in der britischen Hauptstadt mitteilte, wurde der Geschäftsmann Alexandre Djouhri bereits am Sonntag festgenommen und sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Dem Franzosen wird vorgeworfen, an einem Komplott um illegale Spenden für Sarkozys Wahlkampf 2007 beteiligt gewesen zu sein. Er soll einem ehemaligen Angehörigen der libyschen Regierung eine Villa in den Alpen für einen stark erhöhten Preis verkauft haben. Der Vorwurf lautet Betrug und Geldwäsche. Djouhri soll am Mittwoch erneut vor dem Untersuchungsrichter erscheinen, um ein Datum für seine Auslieferung nach Frankreich festzulegen.

Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt seit 2013 unter anderem wegen Korruption und Veruntreuung gegen Unbekannt. Sarkozy soll für seinen Wahlkampf 2007 Unterstützung vom später gestürzten Präsidenten Muammar al-Gaddafi erhalten haben. Die Vorwürfe waren nach dem Militäreinsatz zur Unterstützung der Rebellen in Libyen 2011 aufgetaucht, den Sarkozy maßgeblich vorangetrieben hatte. Gaddafis Sohn Saif al-Islam hatte die Anschuldigungen in einem Interview mit euronews im März 2011 vorgebracht. 

Sarkozy bestreitet alle Vorwürfe. Djouhri gehöre zudem nicht zum Kreis der Vertrauten des ehemaligen Präsidenten, hieß es aus Sarkozys Umfeld.

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