Brexit-Rede von May: "Lasst es uns anpacken"

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Von Euronews mit dpa Reuters
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Die britische Premierministeruin Theresa May will für eine künftige Partnerschaft mit der EU keine bestehenden Modelle wie das Handelsabkommen mit Kanada oder die Mitgliedschaft im Binnenmarkt, wie Norwegen. May beharrt auch auf einer "harten" Grenze in Nordirland.

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Die britische Premierministerin Theresa May hat im Londoner Mansion House ihre Pläne für die Beziehungen zur Europäischen Union nach dem Brexit vorgestellt. Dabei blieb May erneut oft vage, wiederholte aber in Bezug auf künftige Handelsbeziehungen, ihr Land wolle "ein ganz neues Modell" und die "breiteste und tiefste Partnerschaft" mit der EU. Man wolle keine Einführung von Zöllen oder Beschränkungen sehen.

Ein reines Handelsabkommen wie zwischen der EU und Kanada lehnte sie ebenso ab wie eine Mitgliedschaft im Europäischen Binnenmarkt nach dem Vorbild von Norwegen.

"Beide Seiten müssen damit klarkommen, dass wir in Verhandlungen stehen, und keiner genau das bekommen kann, was er will. Beide möchten einen guten Zugang zu den jeweiligen Märkten. Wir wollen, dass unter uns ein fairer und offener Wettbewerb herrscht. Und wir wollen verlässliche, transparente Wege um sicherzustellen dass unsere Verpflichtungen eingehalten und Konflikte gelöst werden."

May fuhr fort: "Die Botschaft an unsere Freunde in Europa ist klar. Wir wissen was wir wollen. Wir verstehen eure Prinzipien. Wir haben ein gemeinsames Interesse, das hinzubekommen. Also lasst es uns anpacken."

Euronews-Korrespondent Vincent McAviney kommentierte im Mansion House: "In ihrer Rede hat Theresa May versucht. genauer darauf einzugehen, was sie vom endgültigen Brexit-Deal erwartet. Sie räumte ein, dass Großbritannien in einigen EU-Behörden präsent bleiben müsste - etwa in den Bereichen Medikamente und Chemikalien. Deren Regeln und deren Finanzierung müssten respektiert werden. Gleichzeitig würde die parlamentarische Souveränität intakt bleiben und es gebe die Möglichkeit einer Zurückweisung von Regeln. Sie verdeutlichte mehrmals, dass es in Nordirland keine harte Grenze geben wird. Obwohl Fragen offen blieben, ist Europa Mays Position nun klar und der Ball liegt jetzt im europäischen Feld."

Mays Rede war wegen des Winterwetters in England kurzfristig von Newcastle im Nordosten des Landes in das Londoner Mansion House verlegt worden, dem Amtssitz des Lord Mayor of London, Charles Bowman. Außenminister Boris Johnson konnte wetterbedingt nicht vor Ort sein. Mays Rede überflog er anscheinend auf dem Rollfeld.

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