Theresa May: Russische Schuld im Fall Skripal "sehr wahrscheinlich"

Theresa May: Russische Schuld im Fall Skripal "sehr wahrscheinlich"
Von Euronews
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Der britischen Regierungschefin zufolge stammte das Nervengift von Salisbury aus Russland. Man warte nun auf eine Erklärung.

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Das Nervengift, das bei dem Anschlag im englischen Salisbury verwendet wurde, war russischer Herkunft. Das sagte die britische Regierungschefin Theresa May gut eine Woche nach dem Vorfall. Sie sprach auch von "military grade", also einer Substanz, die militärischer, also staatlicher Herkunft sein müsse.

Noch gab sie aber nicht direkt der russischen Regierung die Schuld, nannte das jedoch "sehr wahrscheinlich". Die einzig mögliche andere Erklärung sei, so May, Russland habe das Gift in unbe´fugte Hände gelangen lassen.

Es handelt sich demzufolge um einen Nervenkampfstoff aus der "Nowitschok"-Serie: Die früher in der Sowjetunion produzierte Substanz zählt zu den gefährlichsten Nervengiften überhaupt.

Großbritannien will nun bis Mittwoch auf eine russische Reaktion auf diese Ermittlungsergebnisse warten. Danach soll über Maßnahmen gegen Russland entschieden werden.

Bis dahin müsse sich Russland gegenüber der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) erklären, sagte May. Russland müsse umgehend zur Aufklärung beitragen. Der russische Botschafter sei bereits einbestellt worden.

Russland bestreitet aber jede Verwicklung in den Fall Skripal und spricht auch jetzt von einer "Zirkusnummer" und von politisch motivierten Vorwürfen.

Bei dem Vorfall waren der einstige russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter bewusstlos aufgefunden worden. Schnell wurde klar, dass sie einem Nervengift zum Opfer gefallen waren. Sie schweben seitdem in Lebensgefahr.

Ein Polizist, der mit der Substanz ebenfalls in Berührung kam, ist bei Bewusstsein und in stabilem, wenn auch weiter ernstem Zustand.

Die Beziehungen zwischen Großbritannien und Russland sind ohnehin an einem Tiefpunkt. 2006 wurde in London der russische Regierungskritiker Alexander Litwinenko mit radioaktivem Polonium vergiftet wurde. Schon dafür machte Großbritannien Russland verantwortlich.

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