Filmfestival in Cannes: Selfie-Verbot auf dem Roten Teppich

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Von Sabine Sans mit dpa
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Festivaldirektor Thierry Frémaux will eine "Banalisierung" des Filmfestivals verhindern.

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Bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes sind Selfies auf dem Roten Teppich verboten. Das gab Festivaldirektor Thierry Frémaux bekannt. Er wolle die "Banalisierung" des Festivals verhindern. Lächerlich und "hochnäsig" sind die ersten Reaktionen auf die Vorgabe. Das Filmfestival geht vom 8. bis 19. Mai.

Selfies würden für "Unordnung" und eine "Verlangsamung des Ablaufs" sorgen und damit die Qualität des Roten-Teppich-Erlebnisses schmälern. Die Handy-Fotos seien grotesk und lächerlich, erklärte Frémaux. Man sei in Cannes, um Filme zu sehen, und nicht, um Selfies zu machen. Frémaux versuchte bereits 2015 erfolglos Selfies zu verbieten: "Man sieht nie so hässlich aus, wie auf einen Selfie", meinte er.

Keine Vorpremieren mehr für Journalisten

Auch die Vorpremieren für Journalisten sollen gestrichen werden. Mit strengen Regeln will der 57-Jährige dem Event wieder mehr Glanz und Exklusivität verleihen. Damit sorgt er im Vorfeld des diesjährigen Festivals für Kritik.

Strengere Regeln

Den Wirbel um Netflix-Filme wird es in Cannes auch nicht mehr geben. 2017 rivalisierten noch zwei Produktionen des Streaming-Anbieters um die Goldene Palme. Nach der heftigen Kritik, dass sich Cannes zur Werbeplattform für Netflix-Filme mache, die vor allem im Abonnement zu sehen sind, änderte Frémaux die Regeln. Netflix-Produktionen werden dieses Jahr außerhalb des Wettbewerbs gezeigt. In Cannes dürfen nur noch Filme gezeigt werden, die in Frankreich auch in die Kinos komme.

Das Festival sorgte mit seinen Vorgaben in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen. 2015 ging es um Schuhe. Damals sollten Frauen mit flachen Schuhen der Zugang zu Premieren verwehrt werden. Frémaux dementierte den High-Heel-Zwang.

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