Griechenlands schwerer Weg in die Zukunft

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Von Stefan Grobe
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Eurozonen-Finanzminister beraten in Luxemburg über letzte Etappe der Krise

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Nach acht Jahren harten Sparens, Rettungsprogrammen und allerlei Drama scheint Griechenland am Ende seiner Krise angelangt zu sein.

So sieht es jedenfalls die Regierung in Athen.

An diesem Donnerstag beraten in Luxemburg die Finanzminister der Eurozone über die letzte Etappe der griechischen Krise.

In den acht Jahren hat das Land nicht nur ein Viertel seiner Wirtschaftskraft eingebüßt, sondern auch zahlreiche Menschen ans Ausland verloren. Insgesamt mehr als eine halbe Million.

Von denen wollen mehr als ein Drittel nie wieder in die Heimat zurückkehren.

Knapp die Hälfte will mindestens drei Jahre abwarten.

Lia Kourou ist 37. Nach einem Studium in Athen und im britischen Newcastle fand sie zunächst einen Job in Griechenland, doch die Arbeitsbedigungen dort waren alles andere als ermutigend.

Vor vier Jahren zog sie nach Luxemburg, wo sie nun bei einer Reederei arbeitet.

Plant sie ihre Rückkehr? Ist sie optimistisch?

"Nein, denn nichts hat sich geändert, trotz alldem, was wir in den Krisenjahren erleiden mussten. Jetzt habe ich eine reguläre Arbeit, habe Freizeit, und Luxemburg hat ein gutes Gesundheitssystem. Von hier wieder in die Unsicherheit? Ohne mich."

"Damit alles wieder normal wird in Griechenland, brauchen wir mindestens 20 oder 30 Jahre. Erst dann können wir den Jungen, die gegangen sind, wieder etwas bieten. Aber die sind dann längst nicht mehr jung."

Aber was muss sich ändern, damit Griechenland wieder auf eigenen Füßen stehen kann? Die Europäische Investitionsbank (EIB) schiebt bereits wieder zahlreiche Projekte an, die Wachstum und Arbeitsplätze versprechen.

"Wir konzentrieren uns bei unserem Engagement auf den Verkehrs- und Energiesektor. Es ist wichtig, dass Autobahnen und Straßen und das Verkehrs- und Kommunikationssystem allgemein modernisiert werden", sagt EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor.

Etwa um die einzelnen Landesteilen, die Inseln mit dem Festland, zu verbinden. Es gibt aber keinen magischen Punkt, an dem alles perfekt wäre. Wir können nur versuchen, den richtigen Kurs zu halten."

Bleibt das Problem der hohen Verschuldung.

"Griechenland hat seine Hausaufgaben getan und viel Mut gezeigt", meint OECD-Generalsekretär Angel Gurria.

"Jetzt sieht man die Früchte der Reformen. Aber die Schulden liegen natürlich noch schwer auf den Schultern."

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