Madrid eröffnet erstes LGBTI-freundliches Altenheim

Madrid eröffnet erstes LGBTI-freundliches Altenheim
Von Sallyann NichollsAlexandra Leistner
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Acht Jahre lang hat Federico Armenteros für das Seniorenheim gekämpft. Es soll noch in diesem Jahr in der Hauptstadt eröffnen.

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In Madrid wird noch in diesem Jahr das erste LGBT-freundliche Seniorenwohnheim Spaniens eröffnen. 

Federico Armenteros hat sich dafür seit acht Jahren eingesetzt. Es sei das erste öffentlich finanzierte Zentrum seiner Art in der Welt, so der LGBT-Aktivist.

Armenteros ist schwul. Er drängte die Stadt darauf, eine spezielle Einrichtung zur Verfügung zu stellen, nachdem er von Bewohnern in einem Altersheim aufgrund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert wurde.

"Sie hielten sich von mir fern und begannen mich zu beleidigen", sagte der Siebzigjährige in einem Interview im Jahr 2011.

"Sie nannten mich 'schwul' und ich fühlte mich schrecklich. Mein Zimmer hat zwei Betten, aber niemand will mit es mir teilen. Also bin ich allein und das ist schlimm."

Armenteros leitet die "Stiftung 26. Dezember" mit Sitz in Madrid. Der Name bezieht sich auf das Datum im Jahr 1978, als ein Gesetz zur Kriminalisierung der Homosexualität in Spanien aufgehoben wurde.

"Es gibt einige Leute, die jetzt 80 Jahre alt sind und nie die Freiheit der LGTB-Bewegung erlebt haben, weil es sie erst 2005 gab, als mit dem Gesetz über gleichgeschlechtliche Ehen Homosexualität aus dem Strafgesetzbuch entfernt wurde", sagte Armenteros letzten Monat gegenüber La Vanguardia.

"Es musste etwas getan werden, damit diese Menschen ihre letzten Momente mit so viel Würde wie möglich erleben konnten."

"Daten zeigen, dass es schätzungsweise 160.000 Menschen über 65 [in Spanien] gibt, die sich selbst als LGBT bezeichnen und ihr Leben an einem Ort des Respekts" leben wollen.

Eine bestehende Immobilie im südlichen Villaverde-Viertel von Madrid wird das Seniorenheim beherbergen. Es wurde von der Regionalregierung finanziert und wird von der Wohltätigkeitsorganisation Armenteros verwaltet.

66 ständige Bewohner und 30 zusätzliche Personen werden dann in einer angrenzenden Tagesstätte leben.

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