Hungerstreiks für inhaftierten ukrainischen Regisseur

Hungerstreiks für inhaftierten ukrainischen Regisseur
Von Andrea Büring
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Seit mehr als 120 Tagen ist Oleg Senzow im Hungerstreik, um für die Freilassung von politischen Gefangenen zu protestieren. Nun verweigern Intellektuelle ihrerseits die Nahrung, um ihm zu helfen.

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Der in Russland inhaftierte ukrainische Regisseur Oleg Senzow bekommt Unterstützung aus Frankreich: Französische Intellektuelle führen abwechselnd einen zeitlich begrenzten Hungerstreik vor der russischen Botschaft durch. Sie wollen erst dann aufgeben, wenn Senzow und andere - ihrer Meinung nach - politische Gefangene freigelassen werden.

Senzow verweigert seit mehr als vier Monaten jegliche Nahrungsaufnahme. Sein Zustand ist kritisch.

Unterstüzung bekommt er in Frankreich von den Cineasten Christophe Ruggia, Laurent Cantet und Pascale Ferran.

Auch die frühere französische Justizministerin Christiane Taubira trat zeitweilig in Hungerstreik.

4 mois de grève de la faim d'Oleg Sentsov. Nous avons lancé ce matin, avec Christiane Taubira, un mouvement auquel...

Publiée par Michel Eltchaninoff sur Vendredi 14 septembre 2018

Die Kampagne geht auf die Bewegung "Die neuen Dissidenten" zurück, gegründet vom Journalisten und Philosophen Michel Eltchaninoff.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo schlug außerdem vor, Senzow zum Ehrenbürger der Stadt ernennen zu lassen.

Ein Tropfen auf dem heißen Stein?

Senzows Cousine, Natalia Kaplan, zitiert den ukrainischen Regisseur auf Twitter: Zwar habe er sich nicht ergeben, glaube aber nicht mehr an einen gutes Ende. Er fühle sich umnebelt, alles drehe sich: Körper, Kopf und Extremitäten seien erschlafft.

Senzow wurde in Russland zu 20 Jahren Haft verurteilt. Dem ukrainischen Filmemacher wird vorgeworfen, 2014 auf der Krim eine terroristische Vereinigung gebildet und Anschläge geplant zu haben. Senzow bestreitet die Vorwürfe.

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