Krawalle in Barcelona - Separatisten lassen Demonstration eskalieren

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Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat die separatistische Regierung Kataloniens nach den Ausschreitungen am ersten Jahrestag des Unabhängigkeitsreferendums vor einer Förderung der Gewalt gewarnt. "Gewalt ist nicht der Weg", schrieb Sánchez auf Twitter.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat die separatistische Regierung Kataloniens nach den Ausschreitungen am ersten Jahrestag des Unabhängigkeitsreferendums vor einer Förderung der Gewalt gewarnt. "Gewalt ist nicht der Weg", schrieb Sánchez auf Twitter.

Bei Kundgebungen der Separatisten war es vor allem am späten Abend zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen, als Demonstranten das Parlament der katalanischen Hauptstadt Barcelona zu stürmen versuchten. Erst kurz vor Mitternacht kehrte Ruhe ein. Nach einer amtlichen Bilanz vom Dienstag wurden 43 Menschen leicht verletzt.

Sánchez rief den katalanischen Regierungschef Quim Torra dazu auf, seine Verantwortung zu erfüllen und die politische Normalisierung nicht durch Ermunterung der Radikalen zur Bedrängung der Institutionen, die alle Katalanen repräsentieren, aufs Spiel zu setzen.

Torra hatte zuvor die Demonstranten aufgefordert: "Macht Druck. Ihr tut gut daran, Druck zu machen". Torras Sprecherin Elsa Artadi wies derweil die Kritik von Sánchez zurück: "Druck ist eine Sache, Gewalt eine ganz andere".

Vor den Unruhen vor dem katalanischen Parlamentsgebäude hatten Aktivisten unter anderem mit aufgetürmten Reifen Bahngleise, Autobahnen und Verkehrsadern in Barcelona gesperrt.

Eine Gruppe radikaler Separatisten drang zudem am Vormittag in Girona in den Sitz der Regionalregierung ein. Die Aktivisten holten die spanische Nationalflagge ein und hissten stattdessen die Flagge der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung.

Am Montag jährte sich zum ersten Mal das verfassungswidrige Unabhängigkeitsreferendum vom 1. Oktober 2017. Nach der Abstimmung und einem anschließenden Abspaltungsbeschluss hatte Madrid Katalonien im vorigen Herbst unter Zwangsverwaltung gesetzt.

Der damalige Regionalpräsident Carles Puigdemont floh ins Exil nach Belgien. Mehrere Minister der damaligen Regionalregierung und weitere Aktivisten der Separatistenbewegung sitzen in U-Haft.

Nach dem Amtsantritt der neuen katalanischen Regierung im Mai wurde die Zwangsverwaltung beendet. Der seit Juni amtierende Sánchez setzt,-anders als sein konservativer Vorgänger Mariano Rajoy, im Katalonienkonflikt auf eine Entspannungspolitik mit Dialog.

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