Eine Grenzschließung an der künftigen EU-Außengrenze zwischen der Republik Irland im Süden und dem britischen Nordirland hätte in der Landwirtschaft große Folgen.
Der für den 29. März 2019 geplante Brexit würde erhebliche wirtschaftliche und soziale Auswirkungen auf die irische Insel haben.
Noch ist nicht geklärt, wie politisch heikle Kontrollen und Schlagbäume an der künftigen EU-Außengrenze zwischen der Republik Irland im Süden und dem britischen Nordirland zu vermeiden wären. Beide Teile hängen wirtschaftlich stark voneinander ab. Eine Grenzschließung hätte auch in der Landwirtschaft große Folgen.
Enten als Grenzgänger
Eine der größten Entenfarmen Europas liegt in in der Republik Irland in Monaghan, direkt an der Grenze zu Nordiralnd. Die Silverhill Duck Farm verkauft fast die Hälfte ihrer Enten an Großbritannien. Bis dahin aber haben die Enten die Grenze schon drei Mal passiert, erklärt der Vertriebsleiter Barry Cullen:
"Jede Ente passiert die Grenze in ihrem Leben mindestens drei Mal. Manchmal vier oder fünf Mal. Aufgrund der Freizügigkeit haben in den letzten zwanzig Jahren viele Geschäfte ihre Standorte hier an dieser Grenze aufgebaut."
Cullen erzählt, dass es früher eine große Arbeitslosigkeit in der Gegend gab: "Keiner will dahin zurück."
Seine Enten werden in Nord-Irland geboren, in der Republik Irland geschlachtet und in Nord-Irland wiederum verpackt, bevor sie verkauft werden. Großbritannien importiert 40% seiner Lebensmittel, erklärt Barry Cullen. Eine Grenzschließung könnte zu erheblichen Preissteigerungen führen.
Die EU beharrt auf einer Garantie für offene Grenzen, während die britische Premierministerin Theresa May die Grenzfrage mit einer dauerhaften Wirtschaftspartnerschaft lösen möchte.
EU-Chefunterhändler Michel Barnier signalisierte allerdings am Dienstag, dass die EU entgegen bisheriger Ansagen zu einer längeren Übergangsfrist für den Brexit bereit wäre.