Gegen Flüchtlinge: Eine Mauer an der Grenze zu Syrien

Gegen Flüchtlinge: Eine Mauer an der Grenze zu Syrien
Von Monica Pinna
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Gut 900 km ist sie lang. Offiziell, um die Aktivitäten von Schmugglern einzudämmen und das Gebiet zu sichern, Sie ist aber auch ein Schutzwall gegen die Migrationsströme. Unser Bericht in "Aid Zone.

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Fast die Hälfte der Flüchtlinge in der Türkei sind in der Provinz Hatay untergebracht, im Südosten des Landes, nahe der türkisch-syrischen Grenze. Antakya, das antike Antiochia, ist Provinzhauptstadt. euronews-Reporterin Monica Pinna hat sich für Aid Zone in Grenzgebiet begeben.

27 Prozent der Flüchtlinge in Hatay kommen aus Syrien. Im nationalen Durchschnitt sind es vier Prozent. Diese Region verkörpert die geopolitischen und humanitären Herausforderungen, denen sich die Türkei aufgrund der Nähe zum Syrienkrieg stellen muss.

Auf der Fahrt zum Grenzort Reyhanli werden die Sicherheitsmaßnahmen zusehends schärfer. Und wir entdecken Teile einer Betonmauer, über deren Bau kaum in den Medien berichtet wurde.

Monica Pinna, euronews: "Wir fahren entlang der Grenze zwischen der Türkei und Syrien. Sie können einen Teil der Mauer sehen, die zwischen den beiden Ländern errichtet wurde. Offiziell, um die Aktivitäten von Schmugglern einzudämmen und das Gebiet zu sichern, Sie ist aber auch ein Schutzwall gegen die Migrationsströme."

Von Reyhanli aus betrachtet hat die Mauer monumentale Ausmaße. Wie weit sich das drei Meter hohe Bollwerk erstreckt, darüber gibt es nur spärliche Informationen.

Regierungsangaben zufolge ist der syrisch-türkische Abschnitt abgeschlossen, der irakisch-iranische Teil steht kurz vor dem Abschluss. Das entspricht einer Länge von 911 Kilometern.

Nur Schwerstverletzte dürfen über die Grenze

An der Grenze herrscht die sogenannte "White Door Policy": Nur schwer verletzte Menschen dürfen sie überqueren. Der Großteil der 3,5 Millionen Syrer kam zwischen 2013 und 2015 ins Land. Mit Unterstützung Europas und der internationalen Gemeinschaft versucht die Türkei, den Menschen zu helfen. Bei vielen hat der Krieg körperliche und seelische Wunden hinterlassen.

Sie stehen völlig unter Schock, sagt Andrea Patterson von "Relief International". "Viele leiden unter dem posttraumatischen Stresssyndrom. Wir versuchen, sie nicht nur akut, sondern auch langfristig zu versorgen. Das erfordert jahrelange Finanzierung, Nachbereitung und Unterstützung dieser Menschen. Eine große finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem."

Unsere gesamte Reportage über die medizinische Versorgung speziell für die Opfer des Syrienkriegs sehen Sie in "Aid Zone".

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