Hessenwahl: Schwarz-Grün möglich - Grüne holen 5 Direktmandate

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Die CDU ist bei den Landtagswahlen in Hessen stärkste Kraft geworden, verliert aber im Vergleich zur letzten Wahl zehn Prozentpunkte. Ein Denkzettel, so der alte und vermutliche neue Ministerpräsident.

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Es ist ein Sieg, aber kein Triumph: Die CDU ist bei den Landtagswahlen in Hessen stärkste Kraft geworden. Sie kommt laut vorläufigem Ergebnis auf 27 Prozent der Stimmen und verliert damit im Vergleich zur letzten Wahl zehn Prozentpunkte - liegt aber immer noch vor der Bundes-CDU. Dementsprechend die Erklärung des alten und wohl auch neuen Ministerpräsidenten Volker Bouffier: "Dieser Abend hat eine sehr gemischte Botschaft. Hessen möchte, dass die Union weiter dieses Land führt, aber viele Menschen haben uns bei dieser Wahl auch gezeigt, dass es anders werden muss. Nicht in Hessen, sondern in Berlin. Meine Botschaft an die Parteien der Großen Koalition: Jetzt weniger Streit, mehr Sachorientierung. Das wird die Menschen wieder überzeugen. "

Frust bei den Sozialdemokraten in Wiesbaden. Die SPD verliert ebenfalls zweistellig und kommt laut Hochrechnungen auf 19,8 Prozent. Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel sprache von einem "bitteren Abend" für seine Partei. SPD-Chefin Andrea Nahles räumte ein, die Bundespolitik habe erheblich zum schlechten Ergebnis beigetragen. Ähnlich auch die Stimmung in der Basis: "Die Verluste der beiden großen Parteien sind überdurchschnittlich groß und schmerzhaft", so Parteimitglied Norbert Schüren. "Ich glaube, dass wir als SPD gezwungen sind, über unsere weiteren Schritte auf Bundesebene verstärkt nachzudenken."

Jubel hingegen bei den Grünen. Sie liegen mit mehr als 19,8 Prozent gleichauf mit der SPD, sie erreichen aber auch fünf Direktmandate: in Offenbach, Kassel, Frankfurt und Darmstadt.

Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir sprach vom historischen besten Ergebnis der Partei in Hessen. Er zeigte sich grundsätzlich offen für eine Neuauflage der schwarz-grünen Koalition. Bisher sieht es so aus, als könnte es eine knappe Mehrheit geben. Ebenfalls knapp würde es für eine große Koalition reichen. Ein Jamaika-Bündnis hätte eine komfortable Mehrheit.

Viertstärkste Kraft wird die AfD mit 13,1 Prozent der Stimmen. Sie ist damit erstmals in allen deutschen Landtagen vertreten. Linke und FDP konnten leicht zulegen. Sie kamen laut derzeitigem Stand auf 6,3 und 7,5 Prozent.

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