Neukaledonien bald unabhängig?

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Von Andrea Büring
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Was steht auf dem Spiel, wenn Neukaledonien für eine Loslösung von Frankreich stimmt?

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Die Euphorie auf den Straßen von Neukaledonien hält sich in Grenzen. Nur wenige hissen die Fahne der Unabhängigkeitsbefürworter. Am Sonntag stimmt die Pazifikinsel über eine Loslösung von Frankreich ab.

Der Unabhängigkeitsführer Roch Wamytan sagte auf einer Wahlkampfveranstaltung, "der französische Staat ist eine Kolonialmacht, er kolonialisierte Millionen Menschen, der Staat beteiligte sich an unzähligen Massakern. Frankreich will uns nicht gehen lassen."

Neukaledonien hat 280.000 Einwohner. 17.000 Kilometer trennen diese von der französischen Hauptstadt. Die meisten zählen zu den Kanaken, den Ureinwohnern der Insel.

Elie Poigoune, Vorsitzender der Menschenrechtsliga von Neukaledonien, sieht ein Umlenken in Paris. "Meine Meinung von Frankreich hat sich geändet. Vorher war es eine Kolonialmacht und hat uns unterdrückt. Seit einiger Zeit behandelt es alle Einwohner der Insel achtsam und entgegenkommend, vor allem die Kanaken," sagt Poigoune.

Volle Souveränität genießt die Insel bis auf die Bereiche Justiz, Währung, Verteidigung und innere Sicherheit.

Das scheint den meisten Menschen in Neukaledonien zu genügen. In Umfragen liegt das Lager der Gegner einer Unabhängigkeit vorn. Mit einem Ergebnis wird noch an diesem Sonntagnachmittag gerechnet.

Falls die Neukaledonier mehrheitlich gegen eine Loslösung von Frankreich stimmen, bedeutet das nicht, dass das letzte Wort über die Unabhängigkeit bereits gesprochen ist. Nach den Abmachungen mit Paris kann es bis 2024 noch zwei weitere Volksabstimmungen geben.

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