"Nous Toutes", "Wir alle": unter diesem Motto wollen sich Tausende Französinnen und Franzosen am Samstag in Dutzenden Städten versammeln, um gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen zu protestieren.
"Nous Toutes", "Wir alle": unter diesem Motto wollen sich Tausende Französinnen und Franzosen am Samstag in Dutzenden Städten versammeln, um gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen zu protestieren. Etwas mehr als ein Jahr nach Beginn der #Metoo-Bewegung wollen die Aktivistinnen, dass das Thema nicht in Vergessenheit gerät.
"Der Zweck des Marsches ist es, Menschen zusammenzubringen", erklärt Marion Schaefer von der Organisation "Excision, Parlons-en!". "Gewalt führt zu Isolierung und der Marsch soll vereinen. Wir wollen, dass die Frauen der Gewalt nicht mehr alleine gegenüber stehen. Wir wollen zusammen eine große Gruppe sein. Außerdem wollen wir eine Art Elektroschock auslösen, damit allen das Thema sexuelle und sexistische Gewalt bewusst wird."
Mit dabei sein wird auch Marie Laguerre. Die Studentin hatte sich gegen einen Mann gewehrt, der sie im Juli auf der Straße in Paris belästigt hatte. Dieser griff sie daraufhin körperlich an. Die Szene wurde von einer Überwachungskamera aufgezeichnet. Laguerre verbreitete das Video über Facebook. Der Angreifer wurde verurteilt. Es sei traurig und frustrierend, dass es ein Video als Beweis brauche, damit Frauen geglaubt werde, die Gewalt und Sexismus erleben, sagte sie.
123 Frauen wurden in Frankreich laut Regierungsangaben 2016 von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Im Gegensatz zu 34 Männern. In Deutschland sind die Zahlen ähnlich: 2017 starben laut Bundeskriminalamt 141 Frauen und 32 Männer an partnerschaftlicher Gewalt.