Frauen mit Aids in der Ukraine - doppelte Diskriminierung

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Von Elena Cavallone
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Konflikt mit Russland sorgt für Ausbreitung der Krankheit

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Das Leben in einem Kriegsgebiet ist hart - für HIV-positive Frauen ist es noch härter.

Jelena weiß das nur zu gut. Sie stammt aus der Region Luhansk im Osten der Ukraine.

Als sie ihre AIDS-Erkrankung feststellte, wurde sie mit einer harten Wirklichkeit konfrontiert.

Es gab keine Behandlungsmöglichkeit, so dass sie mit ihrem Kind nach Kiew zog.

Ihre Familie und ihren behinderten Vater hinter sich zu lassen war alles andere als einfach, aber zu bleiben war unerträglich.

"Die Diskriminierung war zu groß, außerdem gibt es viele Menschen mit Waffen. Nicht nur an AIDS erkrankte Frauen werden belästigt, sondern Frauen allgemein.

Wenn wenn man erfährt, dass Du schwer erkrankt bist, wirst Du noch schlimmer behandelt."

Laut einer Studie der Universität Oxford ist AIDS in der Ukraine auf dem Vormarsch - wegen des Kriegszustands.

Frauen werden sexuell mißbraucht und in die Prostitution getrieben.

Doch der Umgang mit AIDS-Patienten in ein Thema in der ganzen ukrainischen Gesellschaft.

Aus Furcht vor Gewalt und Diskriminierung lassen sich viele Frauen nicht testen oder behandeln.

In Kiew gründete Vera Varyga die Organisation "positive Frauen". In Zusammenarbeit mit dem UN-Entwicklungsprogramm bietet sie Informationen und Hilfe.

"Die HIV-Ansteckung geschieht nicht von HIV-Patienten, da der Virengrad so gering ist. Die Frauen stecken sich unbewusst bei Menschen an, die nicht wissen, dass sie erkrankt sind, und hier ist der Virus-Grad hoch. Deswegen müssen wir uns um eine tolerante Haltung der Gesellschaft zu diesem Problem bemühen."

Nach Angaben der UNO gehört die Ukraine zu den am stärksten vom HIV-Virus betroffenen Staaten Europas.

Die Behandlunglage hat sich in den jüngsten Jahren verbessert, aber dies wird von neuen Infektionen im Kriegsgebiet wieder wettgemacht.

Journalist • Stefan Grobe

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