Nachhaltige Mode aus dem 3D-Drucker

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Von Anne Fleischmann
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Immer mehr Modedesigner wollen die vielen Abfälle und die große Verschwendung in ihrer Industrie bekämpfen. Dazu verwenden sie Technologien wie 3D-Drucker.

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In Belgien wollen Start-ups die Umweltverschmutzung der Modeindustrie bekämpfen und verwenden mehr recycelte Materialien. Die Szene wächst.

Ein Start-up-Besitzer ist zum Beispiel Modedesigner Sebastiaan de Neubourg. Er druckt aus Abfall Sonnenbrillen mit einem 3D-Drucker.

Seine Brillen kommen in drei Farben: durchsichtig, weiß und schwarz. Die verwendeten Materialen bekommt er von leeren Plastikflaschen, Kühlschränken und Armaturen.

Vor drei Jahren kündigte der Ingenieur seinen Job und gründete das Label W.R.YUMA. Warum er das gemacht hat, ist für ihn einfach: "Verschwendung ist ein Versagen der Modebranche und ich glaube sehr stark daran, dass es in der zukünftigen Wirtschaft und bei zukünftigen Produkten keinen Abfall geben wird. Mit diesen Sonnenbrillen möchte ich zeigen, dass nachhaltige Mode nicht nur nachhaltig sein kann, sondern auch tragbar, schön und bezahlbar."

Die Produktion braucht allerdings viel Zeit. Für die Herstellung einer Brille braucht de Neubourg bis zu zwei Stunden. Trotzdem überwiegt für ihn der Vorteil: Plastik könne bis zu zehn Mal wiederverwertet werden.

Zukünftig möchte er expandieren und auch in anderen Städten auf der ganzen Welt Sonnenbrillen aus dem 3D-Drucker herstellen.

Aus alt mach neu

Auch Tom Duhoux macht nachhaltige Mode: er stellt aus alten Jeans neue her. Die gebrauchten Jeanshosen findet er in ganz Belgien in Secondhand-Läden. Er sagt, dass er so 6.000 Liter Wasser pro Jeans spare.

Der ehemalige Wirtschaftsingenieur Tom Duhoux gründete die Modemarke HNST und erklärt, wie er seine Jeans herstellt: "Hier ernten wir sozusagen unsere Baumwolle. Anstatt neue Baumwolle zu nehmen, die auf einem Feld wächst und viel Wasser zum Wachsen braucht, verwenden wir Baumwolle, die bereits vorhanden ist. Diese Jeans werden nun zerkleinert und dann wieder zu Fasern verarbeitet, die wir für das Garn verwenden. Hier haben wir abnehmbare Knöpfe. Du kannst sie einfach auf- und abschrauben. So können wir Knöpfe tatsächlich als Knöpfe bei unseren neuen Jeans wiederverwenden."

Er legt außerdem nicht nur Wert auf das Recyclen von Stoffen - sein Unternehmen produziert lokal in Europa, reduziert so Transport und CO2-Ausstoß. Außerdem pflanzt er Bäume, um die durch den Transport verursachten CO2-Emissionen auszugleichen.

Die beiden Modedesigner de Neubourg und Duhoux tragen so ihren Teil zum Kampf gegen den globalen Klimawandel teil. Denn es ist Zeit für einen Wandel: Die Europäische Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen (UNECE) schätzt, dass die Modebranche für 20 Prozent des globalen Abwassers und zehn Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist. Das sind mehr als die Emissionen aller internationalen Flüge und der Seeschifffahrt zusammen.

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